Noch paar letzte Fotos aus der Wärme
18.1.25 – So schön warm ist es in Pattaya, dass sie so rumlaufen kann. In Wuppertal bekäme sie mindestens eine Blasenentzündung.
Das ist Aun. Sabai schickte mir ihr Foto und schrieb: „Do you want to take this woman with you?“ Jo-o, warum nicht. War nett. Das Leben ist gut, wenn man nichts mehr selbst tun muss, zB nicht mehr selbst nach Freundinnen suchen.
Essen war auch gut, aber nicht zugenommen. Das ist in dem Restaurant, wo die schönste und süßeste von allen Kellnerinnen arbeitet. (16.12.)
Frühstück im Beach Front Restaurant mit Käse, Schinken, Zwiebeln und Pommes.
Banane mit Eis und Sahne im Pasha‘s Café.
Kann mir gar nicht mehr vorstellen, wie man so leicht bekleidet da rumsitzen kann. Sabai immer in diesen komischen Klamotten mit Werbung drauf …
… hat sich auf mein Drängen mal was anderes angezogen. Hier mit einem jungen Künstler auf der Beach. Netter Typ, bisschen verlottert, aber so werde ich auch aussehen, wenn ich als thailändischer Künstler wiedergeboren werde.
Tierquälerei, oder? Für Fußball Reklame liegen, hätte ich mir nicht gefallen lassen.
Sie sitzt da in einer Art Fahrrad mit Plastikdach. Weiß nicht mehr, wie das aussah. Ich wollte das Baby mit aufs Foto haben. Stelle mir das als glückliche Kindheit vor, so schlafend neben der Mutter über die Beach von Pattaya fahren und was verkaufen.
In einer Millionen Jahren wird man das ausgraben und sich fragen, wer da wohl langgelatscht ist. Ich wars nicht.
Jedes mal, wenn ich in Pattaya bin, treffe ich Ning auf der Beach, das erste Mal 2017. Und jedes mal mache ich ein Foto, und sie sagt, sie habe kein Geld, sich was zu essen zu kaufen. Ich gebe ihr dann jedes mal 200 Baht. Trotzdem ist sie in den Jahren immer dünner geworden.
Ob er mal beim Militär war? Vor seinem Klamottenladen wollte er nicht fotografiert werden. Der Hintergrund passt ja auch besser zu Militär.
Das ist das thailändische Mehrfamilienhaus, das ich hinten raus vom Balkon aus sah. Da konnte ich thailändisches Alltagsleben studieren. Zum Beispiel sah ich, wie eine schwarze Gestalt um 4 Uhr in der Nacht hochging aufs Dach und ein Wäschestück abnahm. Sah aus wie eine Unterhose.
Zuerst war ich ein bisschen unglücklich, dass ich kein Zimmer im VT6 bekommen hatte. Aber das im Tassanee Garden war billiger und eigentlich ganz okay.
Hatte mich bei der Ausreise gewundert, dass ich nichts für Overstay zahlen musste. Erst als ich in meinen Pass sah, fiel es mir wieder ein: Man kriegt neuerdings bei der Einreise 60 Tage Aufenthalt.
Sachen
13.1.25 – Mir ist noch was aufgefallen, als ich meine Einträge aus Pattaya durchsah. Nur Fotos von Menschen, keine Landschaften, keine Tempel, kein Gerät. Meine Freundin zeigte mir das Foto eines Tempels, der im Norden Pattayas steht. Über den war im deutschen Fernsehen berichtet worden. Ich kenne den Tempel, aber nur von Fotos, bin nie dagewesen. Sie sagte, den würde sie sich ansehen, wenn sie in Pattaya Urlaub machen würde. Stimmt. Fotos von Urlaubern zeigen Meer, Strand, Kirchen, Landschaft und Selfies. Selten andere Leute. Ich glaube, das liegt daran, dass Sachen unproblematische Motive sind. Man muss nicht fragen, darf ich? Um möglicherweise eine Abfuhr zu kriegen. Sachen können sich nicht wehren, machen keinen Ärger. Aber Begegnungen mit Menschen sind interessanter als Sachen. Und das gilt nicht nur für mich, wie ich vermute. Worüber reden die Leute, wenn sie aus dem Urlaub zurück sind? Von den Sachen? Werde ich demnächst mal drauf achten.
2 cm dick
27.12.24 – 25.12. abends war Rückflug. In der Nacht davor bekam ich Bauchschmerzen. Kenne ich, habe ich manchmal, lässt schnell wieder nach. Diesmal nicht. Wiederholte eine Erfahrung, die ich aus meiner Jugend kenne. Wichsen ist ein Wunderheilmittel. Es hilft, um einzuschlafen, ebenso, um morgens wach zu werden und auch als Schmerzmittel. Während ich es tat, waren die Schmerzen weg. Und als ich fertig war, war mir so wohl, dass ich hätte einschlafen können. Klar, die Schmerzen kamen wieder.
Ich nahm eine Ibu, keine Linderung. Hilferuf per Mail an Sabai, aber die schlief noch, war etwa 4 Uhr. Irgendwann bin ich raus, auf einem Motorbiketaxi ins Bangkok-Hospital. War nicht weit, der Fahrer wollte nur 50 Baht, er hätte 200 nehmen können in meinem Zustand. Sie bugsierten mich zu einem Bett, legten einen Venenkatheter in die linke Hand und ließen irgendwas da reinlaufen. Dann befestigte die Schwester Saugnäpfe für ein EKG. Muss das sein? Kostet doch alles Geld. Der Arzt hatte lustige Augen, mehr sah ich nicht von ihm, er trug Maske. Er untersuchte mit Ultraschall und meinte, ich hätte Gallensteine, 3 oder 4 habe er gesehen, 2 cm dick. Oha, 2 cm, kein Wunder, dass ich Schmerzen habe. Die ließen dann nach, ich lag eine oder eineinhalbe Stunde auf dem Bett, bin wahrscheinlich eingeschlafen. Leider keine Fotos gemacht, sah interessant aus, ein riesengroßer kahler Raum, ähnlich wie das arabische Restaurant, hier aber standen Tische mit Computern und anderem geheimnisvollem Gerät herum.
Das Schlimmste kam in Gestalt einer hübschen Lady, die mir die Rechnung präsentierte: 13.600 Baht. Im Kopf umgerechnet kam ich auf 400 €. Wenigstens die Blutuntersuchung hätten sie mir ersparen können. Zu spät. So viel hatte ich nicht dabei, ich hatte mit 100 € gerechnet. Ich ließ meinen Paß dort und versprach, in 2 Stunden wieder da zu sein. Sicher war ich nicht, ob ich das Geld auftreiben kann. Es war der letzte Tag, ich hatte wie üblich alles ausgegeben. In der Nacht zuvor nochmal Mild in der Windmill besucht und wieder 6000 dagelassen. Notfalls müsste Michael mir was leihen.
Erst mal genoss ich die Fahrt auf dem Motorbike, es wurde hell am Horizont, alle Straßen leer, das gibt es in Pattaya nur um diese Zeit. Vor dem Tassanee Garden kniete Sabai vor einem Mönch. War sie also tatsächlich so früh aufgestanden, um mir zu helfen. Sie sagte, sie kenne ein Krankenhaus, wo ich ein Bruchteil dessen bezahlt hätte. Naja, jetzt scharf nachdenken, was machen? Zum ATM gefahren. Nach meiner Schätzung war nichts mehr auf dem Konto. Aber große Freude, das Gerät spuckte ohne zu meckern 10.000 Baht aus. Gerettet. Zum Hospital gefahren und bezahlt. Alles okay, Schmerzen kamen nicht wieder.
Galerie
21.12.24 – Jetzt kommt die Galerie derer, die ich kennen gelernt habe, naja, bei den meisten war es nur ein kurzes Gespräch im Café. Was ja, wie eingangs erwähnt, geradezu zu meiner Hauptbeschäftigung geworden war, weil es mit der bisherigen Beschäftigung … man weiß schon: Ham tai läo. Nicht von allen habe ich Foto gemacht, oft habe ich es vergessen.
Wäre nicht auf die Idee kommen, dass die beiden aus der Türkei sind. Der rechts sah mir aus wie ein Russe. Der links lebt schon länger in Pattaya, arbeitet als Touristenführer, führt türkische Gruppen durch die Stadt. Beneidenswert, würde ich auch gern machen. Aber nein, nicht mehr mit 75.
Er ist auch aus der Türkei. Tragen anscheinend keinen Schnauzbart mehr und drehen nicht mehr an Gebetskettchen. In Wuppertal gibts die noch. Netter Typ, habe ihn später noch mal gesehen, aber erst mal nicht erkannt. Kam halt schon durcheinander mit meinen Bekanntschaften. Namen habe ich auch vergessen. Das muss ich beim nächsten Mal perfektionieren.
Die beiden sind so, wie sie auf dem Foto aussehen: Glücklich verliebt, und das offenbar schon länger. Er aus Israel. Schön, mit glücklichen Menschen zu quatschen.
Noch einer beim Nordic Walking. Alles vergessen, ich glaube er ist Deutscher …
Über ihn habe ich auch nichts ins Tagebuch geschrieben. Echt blöd. Sieht mir aus wie ein Amerikaner, die gehen alle ins Gym, trinken viel und leben gesund. Auch netter Typ.
Aus Deutschland mit Spezialrollstuhl. Das Vorderteil ist der Antrieb per Handkurbel, sozusagen ein Fahrrad mit Vorderantrieb. Das kann er abtrennen, und dann so im Café sitzen.
Sieht so aus. Er sagte, die Jungs mit diesen Rollstühlen seien alle aus demselben Club und hätten sich in Pattaya getroffen, eine Art Vereinsausflug. Vergessen, wie die sich nennen.
Mich getraut, sogar so einen anzusprechen, ob ich ein Foto von ihm machen dürfe. Reagierte nicht, obwohl er mich sicher gehört hatte. So ähnlich reagierten die Leute in Wuppertal, als ich so eine Aktion mit Anquatschen dort versuchte. Habe den Rotbarsch … äh, Rotbart trotzdem fotografiert. War gerade beschäftigt, sonst hätte ich vielleicht was auf die Glocke gekriegt. Ich mag bunte, ausgefallene Kleidung, aber für Seven Eleven und Durax Reklame laufen? Nee … Eindeutig Doppel-N-Typ.
Den beiden nur zugewunken. Alle sind super nett. Verstehe gar nicht, wie es dazu kommen kann, dass einer dem anderen Kontaktsperre auferlegt, oder dass es Kriege gibt. Wo alle so nett sind. Es gibt Leute, die glauben, überall sei Krieg. Deren Geist ist medienverseucht. Tatsächlich sind es weniger als 1% der Weltbevölkerung, die entweder selbst kämpfen oder in einer Gegend leben, die von Unruhen bedroht ist.
Mir fällt auf, die Galerie besteht nur aus Männern. Also noch eine Lady anhängen. Allerdings hat die MICH angesprochen und in ihre Bar gezerrt. War auch nett. Der obere Teil ihres Kleides fällt weit und locker über ihre Brüste. Von der Seite sieht man, dass da kein Bra drunter ist. Ich durfte gucken und fühlen, wie‘s da aussieht.
Zum Schluss die beste Begegnung, aber ohne Foto. Ein Österreicher. Von ihm weiß ich eine ganze Menge, einen guten Teil seines Lebenslaufes. Er von mir auch. Wir haben uns nach dem ersten Gespräch im Café noch dreimal zum Essen verabredet. Letzte Mal arabisch, er kannte das. Da wäre ich allein nie reingegangen. Ein heller, kahler Raum, ohne Schmuck, an der Wand Matten zum Aufdembodenhocken. Aber die Speisen echt lecker, anders als in arabischen Restaurants in Wuppertal. Als ich sagen wollte, wie selten das vorkommt, dass ich mit einem Fremden so schnell vertraut werde, sagte er es. Ein Bruder im Geiste. Er hat mich für den Sommer nach Österreich eingeladen. Freue mich drauf.
Hatte ein Exemplar meines Romans zum Korrekturlesen dabeu. Habe es ihm geschenkt, er schreibt, er habe es 2x gelesen. Es hat ihn inspiriert, auch ein Buch zu schreiben, und ich habe ihn ermutigt. Ach, mein Roman, schrieb ich schon was über meinen Roman? Nein? Gut, mache ich demnächst.
Nette Customer aus Jöreman
20.12.24 – Guckma Sabai, das ist ein Auto mit einer Wohnung drin, sagte ich, als ich das sah. Wohnmobile sind in Thailand unbekannt. Dann sehe ich einen Aufkleber in Deutsch. Vielleicht hat ein Thai das Auto einem Deutschen abgekauft? Ein Deutscher fährt doch nicht ohne Kennzeichen. Ich gehe hin, ums Auto herum, vorn ist ein deutsches Kennzeichen dran, und die Fahrertüre ist offen. Ich rufe hinein, und heraus kommt Werner aus Emsland.
Er ist allein von Deutschland bis Thailand gefahren. Ohne Frau und ohne Hund. Über China und Laos. Myanmar ist derzeit mal wieder geschlossen. Nur durch China zusammen mit einer Gruppe. Ich bin beeindruckt. Das machen heute viele, sagt er. Das hintere Kennzeichen sei ihm zweimal geklaut worden, jetzt hat er nur noch eins, das zeigt er, wenn er angehalten wird. Komisch, mir hat noch nie einer ein Kennzeichen geklaut, hatte auch kein Ersatz dabei. Haben uns nett unterhalten, ich natürlich auch von meinen Reisen erzählt, und ihm den Tipp gegeben, die Windmill zu besuchen, die Touristen-Attraktion Pattayas. Leider nicht verabredet, habe ihn nicht wieder gesehen.
Ich fahre Auto? Nein, ich werde gefahren, im Songthäo, der Pickup-Fahrer ließ mich vorn sitzen, weil hinten alles voll war. VIP-Beförderung sozusagen, habe freiwillig doppelten Fahrpreis bezahlt = 20 Baht.
Grab-Fahrerin. Von einem Ende der Stadt zur anderen für 2,20 €. Sabai mit Phone bestellt (ich hab keins), funktioniert wie Uber. Zum Essen eingeladen, aber keine Chance, sie müsse arbeiten, sagte sie.
Bee bei mir aufm Balkon, nur Massage.
Mit Sabai in der Windmill, wir setzen uns, wo noch frei ist, links neben mir 2 Gogo-Girls. Ohne hinzugucken nehme ich die in den Arm, die zufällig neben mir sitzt. Volltreffer! Sie heißt Mild und erinnert mich an den kleinen Jungen (oder ist es ein Mädchen?) auf dem Foto. Haarschnitt, Gesichtsausdruck, Mund, alles ähnlich. Ich bin glücklich, habe meine Prinzessin gefunden. Ich öffne ihren Schal – oder wie nennt man das Ding, das sie sich um die Brüste schlingen? Unter ihrem Rock trägt sie einen Slip, wie schön, noch ein Teil, das ich ihr ausziehen kann. Wir bleiben lange, ich wäre bis 3 Uhr geblieben, hätte Sabai mir nicht die Rechnung unter die Nase gehalten. 6000 Baht, mehr habe ich nicht mitgenommen. Sabai ist sozusagen meine Managerin, sie achtet darauf, dass ich nicht irgendwann im Monkey House lande. Als ich meine Mild zum dritten Mal besuche, sagt sie, sie habe sich an ihrem freien Tag was Schönes in der Shopping Mall gekauft, der nette Customer aus Jöreman habe ihr das finanziert. Ich. Gern geschehen. Hoffe, sie arbeitet beim nächsten Mal noch dort.
Managerin und Ernährungsberaterin …
Werben und Betteln
16.12.24 – Das ist Aom, Kellnerin vom City Coffee auf dem südlichen Hügel. Sie klagt, sie arbeite 12 Stunden täglich, verdiene 12.000 Baht im Monat (330 €) und müsse davon zwei Kinder und ihren Vater unterstützen. Ich biete ihr an, nebenbei für mich zu arbeiten. Sie lässt ihr Phone übersetzen: „What kind of work do you mean?“ Tja, was wohl? Sie sagt, sie wolle mich erst kennen lernen. Also Verabredung zum Essen, um 21 Uhr sollte ich am Café auf sie warten. Es war dunkel auf dem Hügel, kein Mensch unterwegs, nur noch ein paar thailändische Jugendliche mit Mopeds. Sie kam nicht. Wie sollte ich zurück fahren? Mir war ein bisschen flau im Magen, als ich die Jungs fragte, ob mich einer auf seinem Moped in die Stadt fahren könne. Hatte aber den Eindruck, die hatten mehr Angst vor mir als ich vor ihnen. Einer konnte einen Motorbiketaxifahrer anhalten, und der hat mich ins Tal gefahren. Später hat es geklappt, wir waren im Tuk‘s Restaurant, aber bis ins Hotel habe ich es mit ihr nicht geschafft.
Das ist Woonsen, Kellnerin im La Baguette. Sieht aus wie eine Krankenschwester, sehr nett, hätte sie auch gern eingeladen, aber habe nicht gefragt.
Das ist Lung, arbeitet im Tuk‘s. Ich musste ihr eine Rose kaufen, und ihre Kolleginnen haben mich, wenn ich das richtig mitgekriegt habe, mit ihr zwangsverlobt. Ich wurde nicht gefragt, Lung sucht einen Mann zum Heiraten, und sie befanden, ich sei der richtige. Ich sagte, wir könnten ja mal kurz ins Hotel. Aber sie wollte nicht. Die anderen redeten lange auf sie ein. Ich hatte den Eindruck, sie überredeten sie, mit mir zu gehen. War vielleicht alles nur Spaß.
Das ist die schönste und süßeste von allen Kellnerinnen. Darum bin ich da fast jeden Tag hingegangen. Name leider vergessen. Aber trotz unermüdlichen Werbens und Bettelns hatte ich keinen Erfolg. Wie war noch die Begründung? Irgendwas mit Finanzierung des Studiums oder so, was andererseits auch ein guter Grund hätte sein können, mich zu erhören … Naja, vielleicht sehe ich sie nächste Mal wieder …
Hier war ich endlich erfolgreich. Um meiner holländischen Freundin weiteren Stoff zur Empörung zu geben, habe ich mich von Mini massieren lassen, 9 Jahre alt. Die Mutter hat dann die 200 Baht Lohn kassiert.
N + S
15.12.24 – Michael ist in Pattaya, wusste ich nicht, wieder gleichzeitig hier, ohne uns abzusprechen, wie schon 2017. Haben uns lange nicht gesehen, gab viel zu erzählen. Er sagt, er teile die Menschheit ein in den N-Typ und den S-Typ. N=normal, S=speziell. Ich weiß, was er meint, ich sehe das auch so, sage das nur nicht öffentlich, weil ich mich natürlich zum S-Typ zähle. Er auch. 90% sind normal, 10% speziell. Wie ich von ihm später in der Windmill hörte, gibt es Doppel-N-Menschen, super normale. 2 Typen von der Sorte waren gerade angekommen. Man sieht es, zu welchem Typ einer gehört. Stimmt.
Zum Beispiel dieser Herr gehört eindeutig zum N-Typ. Anstatt es zu kaschieren, betont er es, indem er die schwarze Kappe mit der Sonnenbrille beim Essen im Restaurant nicht abnimmt. Er könnte sich ein T-Shirt machen lassen mit einem großen aufgedruckten „N“. Aber er weiß nicht, dass er ein N-Typ ist, das ist sein Problem. Sobald einem dieser Unterschied auffällt, gehört man schon nicht mehr zu den N-Menschen, vermute ich.
Aber kann man sich von N in S verwandeln oder umgekehrt? War lange Zeit meine Vermutung. Heute glaube ich, man ist das eine oder das andere von Geburt an und bleibt es. Aber Vorsicht, ich möchte nicht als ein so arrogantes Wesen enden wie meine holländische Freundin, ich sage lieber, ich kann mich irren.
Was unterscheidet N von S? S-Menschen merken mehr. Auch von sich selbst. Sie irren sich und machen Fehler, wie alle. Aber sie merken es. Hat was damit tun, was ich von dem Heiligen Johannes Klimakos weiß: „Wer zur Geilheit neigt, ist mitleidig und voll Erbarmen; die zur Reinheit neigen sind es nicht.“
Habe mich dann mal in die Soi 6 gewagt. Es war Flohmarktstimmung, jedenfalls genau so ein Gewühl, und eine Hälfte der Straße war zugestellt mit Verkaufswagen, die meisten mit Thaifood. Wie da üblich, versperrte mir eine Lady den Durchgang. Nein, ich will nur gucken, weil Ham tai läo. Aber ich fand sie nett, Molee hieß sie, dachte, ich sollte ihr wenigstens einen Drink spendieren. Ja, sie gefiel mir, keine Schönheit, wie üblich, aber … Ich schob ihren Rock hoch und massierte ihren Slip und … Wie viel für Short Time? … Okay, gehen wir. Und das sah ich, als wir im Obergeschoss ankamen:
Toll, so ein kahles, schäbiges Zimmer habe ich lange nicht gesehen. War nicht mal ein Waschbecken drin. Irgendwie kam man über den Flur in einen Duschraum, derselbe für alle Zimmer. Nee, dachte ich, bloß weg … Dann stand sie vor mir, noch im selben Dress wie in der Bar, und ich habe sie entkleidet, und was ich dann sah, war so schön … oder geil, ich weiß nicht … alles gefiel mir. Ich machte große Augen und sagte ihr, wie schön sie ist. Ich sehe das Bild noch immer, wie sie da nackt vor mir steht und mich anlacht. Während wir auf dem komischen Bett rumturnten, habe ich ihr immer wieder gesagt, dass ich sie liebe und morgen wiederkomme, dass ich sie mitnehmen will nach Deutschland und sie heiraten. Naja, was man eben so sagt und verspricht in solchen Momenten … Habe ihr ein dickes Trinkgeld gegeben, und ich wollte wirklich am nächsten Tag wieder hin. War auch noch zweimal dort, aber habe sie nicht gesehen. Nicht mal die Bar habe ich gefunden, hatte mir den Namen nicht gemerkt. Als sei Molee nur ein Traum gewesen.
Was man hier so alles sieht
7.12.24 – Warum macht der das? Hat er mich kommen sehen und gedacht, ich will von dem nicht angequatscht werden? Muss er kotzen? Oder ist er traurig? Denkt er, er ist nun unsichtbar? Ich vermute, er hat ein Problem und weiß weder ein noch aus. Das fiel mir aber erst später ein, sonst hätte ich ihm Therapie angeboten.
Die beiden sind müde. Aber ist das ein Verkaufswagen, oder sind da seine Klamotten drin?
Der führt seine Katze an einer Leine durch die Gegend. Was ist, wenn sie runter springt? Hängt sie sich dann an der Leine auf? So werden sie ihn jedenfalls nicht in eine Gogo reinlassen, er müsste die Katze bei den Securitys abgeben. Aber wahrscheinlich geht er nicht in Gogos, soll solche Männer geben, verstehe ich zwar nicht …
Sie singen Isaan-Lieder am Strand. Umsonst. Ich habe gefragt, sie wollen kein Geld, machen das so zum Spaß. Foto leider verwackelt, sie bewegen sich im Rhythmus. Stimmen und Musik kommen aus dem Verstärker, den die eine um den Hals hängen hat. Eine PA zum Umhängen, habe ich auch noch nicht gesehen. Muss ich meinem Freund in W. zeigen, der macht so was Ähnliches in deutschen Altenheimen.
In Pattaya darf ich im Stehen pinkeln, hier ist die Welt noch in Ordnung.
Falangbademode. In Pattaya ist alles erlaubt, darum liebe ich diese Stadt.
Falangjogginghairstyle. Habe ihn eingeholt auf dem Fahrrad (ja, in Pattaya darf ich auf dem Gehweg fahren) und gesagt, ich fände seine Frisur cool, wolle ich mir auch machen.
Aussichtsplattform für die Katze im lustigen Röckchen. Hinter der Glastüre einer Apotheke angebracht.
Und direkt daneben dieser süße Ladyboy zum Verlieben …
Nok und Vicky
5.12.24 – In der Telephon Bar. Freue mich, Nok wieder zu sehen. Links neben mir an der Bar, zwei Hocker weiter, sitzt eine, die mir auch gefällt. Frage Nok. Klar kann die dabei sein, heißt Vicky, Nok habe sie angelernt. Na dann … Ich habe Glück, Nok war in der Zwischenzeit in Malaysia, weil sie dachte, dort verdiene sie mehr. War aber nicht so. Sie hatte nur ständig Angst vor der Polizei. Sie habe vor, die nächsten 20 Jahre in der Telephon Bar zu arbeiten, so lange müsse ich noch leben und ihr Kunde bleiben. Sie wolle mich dann im Rollstuhl in die hinteren Zimmer schieben.
Rechts an der Wand ein alter Farang, vielleicht jünger als ich, aber recht adipös, hat auch zwei Ladys, die eine im Arm, die andere kniet vor ihm. Nok sagt, der ficke alle anwesenden Ladys nacheinander an der Bar, ohne Kondom, sie und Vicky seien auch gleich dran. Und sie schaut zu ihm rüber, als freue sie sich darauf. Ich gehe zum Klo und wasche die Körperteile, die jetzt in Aktion treten sollen. Nok kommt dazu und lobt mich wie einen kleinen Jungen. Dann verwöhnen sie mich an der Bar. Während Vicky raucht, erzählt Nok, sie habe einen Kunden, der wie ich sein eigenes Sperma schluckt. Kürzlich habe er beobachtet, wie ein anderer Kunde einer Lady in den Mund spritzte. Er habe gesagt, die Lady solle zu ihm kommen, er wolle das schlucken. Oh nein, das mache ich nicht.
Vom Tassanee Garden ist es nicht weit bis zur Wongamat Beach, und da finde ich diese Lady:
Ich sah zuerst nur dieses Tor, das aussieht wie der Zugang zu einer Höhle. Als ich reinging, saß sie oben an der Wand wie eine ägyptische Statue. Habe mir ihre Wohnung angesehen, wurde auch zum Bleiben eingeladen. Aber dann hätte ich etwas leisten müssen, wozu ich ohne pharmazeutische Unterstützung nicht mehr in der Lage bin, wie mir bei Nok und Vicky anschaulich demonstriert wurde.
Stück weiter eine fröhliche Gruppe Touris und natürlich angequatscht. Ich stand vor ihnen wie ein Dirigent vor seinem Orchester und habe ihnen Geschichten von Gogo-Bars und meinen Thai-Freundinnen erzählt. Wurde alles wohlwollend aufgenommen und kommentiert, auch von den Ehefrauen. Dann sollte ich raten, woher sie kommen. Ich hätte es erraten können, wenn ich ein bisschen nachgedacht hätte. Das Hotel im Hintergrund sah teuer aus. Sie machten einen intelligenten Eindruck und sprachen gut Englisch, Akzent hörte sich arabisch an, aber Araber waren sie nicht und weder Asiaten noch Europäer. Was bleibt da? Richtig, sie waren Israelis. Ein Gruppenfoto wollten sie nicht. Also nur eins zusammen mit dem, von dem ich dachte, er sei größer als ich. Erst auf dem Foto sah ich, dass ich gleich groß bin – nur ein bisschen trotteliger.
Auf dem Rückweg traf ich diese Jungs. Sie hockten zusammen auf einer Decke, es roch nach Cannabis, und sie guckten düster und sahen aus, wie eine thailändische Gangsterbande. Aber als ich sie ansprach und nach Foto fragte, lachten sie und schienen sich echt zu freuen über mein Interesse an ihnen.
Ham tai läo
3.12.24 – Wieder Fahrrad geliehen für 2000 Baht. Haltung dadrauf verkrampft, Arme lang ausgestreckt, Beine beim Trampeln bis hoch zur Brust, und der Sitz schmal und hart wie ein Metallrohr, aber man gewöhnt sich … Dahinter die Ankündigung zum Jazz-Festival, wo ich nicht hingegangen bin. Kenne ich ja alles. Im Vorbeiradeln gehört, dass der Sound recht gut war. Und noch weiter hinten sieht man, was mich den ganzen Monat gefreut hat. Tolles Wetter, immer sonnig, keinmal Regen, nachts manchmal kühl (28°), musste Jacke überziehen.
Essen mit 2 süßen Teenagern, Ing (Tochter von Sabai) und ihre Freundin Cartoon, beide 14 Jahre alt. Sie kamen nach Pattaya, um sich das Feuerwerk anzuschauen, worüber, wie ich hörte, sogar im deutschen Fernsehen berichtet wurde. Ich habs natürlich verschlafen. Kenne ich ja alles. Das gemeinsame Gucken ins Smartphone ist von mir inszeniert, ich konnte mich mit ihnen ganz traditionell unterhalten, war nett.
Was war da los? Bekomme ich die letzte Ölung? Nein, Ing und Cartoon üben Massage an mir. Meine holländische Freundin sieht zwei unglückliche Kinder, die von ihrer Mutter gezwungen werden, einen alten Mann anzufassen. Richtigstellung meinerseits wird nicht akzeptiert, sie sieht, was sie sehen will: Ich lasse mich mit Kindern ein, das sei „teuflisch“, schreibt sie. Alles Unsinn. Ihr Urteil ist gnadenlos, ich bekomme Höchststrafe: Kontaktsperre. Meine Freundin sitzt in Holland, war nie in Thailand, weiß aber besser als ich, was auf dem Foto zu sehen ist. Irren ist menschlich gilt nicht für sie, sie ist unfehlbar wie der Papst. Lustig.
Einer von den Bewohnern des Tassanee Garden gab mir den Tipp: Café La Baguette auf der Naklua Road. Mango, Eis, Sahne und Honig auf Waffeln. Super lecker.
Hier sieht man mich im La Baguette sitzen. So glücklich machten mich die Waffeln. Der Fotograf ist einer, den ich von meinem Platz aus angequatscht hatte. Das Anquatschen von Leuten wurde mal wieder eine Art Sport. Überall, wo ich hinkam, schaute ich mich nach einem Opfer um. Meistens fand sich auch eins.
Bei Vorübergehenden bleibt mir nicht viel Zeit, mir was Passendes einfallen zu lassen. Ihn fragte ich, ob er behindert ist, wegen der Stöcke. Ich wusste zwar, dass man das Nordic Walking nennt, aber hier in Pattaya habe ich das noch nicht gesehen. Wir sind schließlich nicht im Norden.
Hier war es umgekehrt, sie sprach mich an, sie sagte, sie wolle BoomBoom mit mir. Ich sagte: „Ham tai läo.“ Den Satz hat mir Sabai beigebracht, weiß nicht, was das wörtlich heißt, aber alle lachen, wenn ich ihn sage. Bedeutet wohl so was wie: „Schwanz kaputt.“
Erste Tage in Pattaya
30.11.24 – Sabai und Man getroffen. Hatte mich auf Man gefreut, mir zuhause vorgestellt, es wird wieder so wie letztes Mal. Kam aber alles anders. Selten kann man auf der Bühne der Wirklichkeit nachstellen, was man sich vorher zusammenphantasiert hat. Sie hatte sowieso vor, nach Phuket umzuziehen. Waren wir also nur einen Tag zusammen.
In meiner Lieblingsabsteige View Talay Six nur 3 Nächte, weil alles belegt. Umgezogen nach Naklua, Tassanee Garden, das einzige freie Zimmer bezogen im 3. OG. Ausschließlich Deutsche im Haus. Diese Herren sitzen vorm Eingang Tag und Nacht und reden Schwäbisch oder Fränkisch, ich weiß nicht. Ich habe mich brav vorgestellt als der Neue, der aber nur 4 Wochen bleibt. Die meisten wohnen dort das ganze Jahr.
Bevor der alte weiße Mann sich in Bars wagen kann, muss er ein wenig frisch gemacht werden. Sabai hat Zeit für mich, Manicure, Pedicure und Sackhaarrasur – alles aus einer Hand. Die Dame, die das lustig findet, ist Man.
Haupthaar und Bart werden im Salon geschnitten:
Erste Thaifood im Tuk‘s Restaurant. Die Kellnerin kenne ich, heißt Manee, ein Corona-Opfer. Vorher war sie schlank und sexy und arbeitete in einer Gogo auf der Walkingstreet. Als die Bar geschlossen wurde, blieb sie zuhause, machte nichts als fernsehgucken, schlafen und futtern. Als sie nach 2 Jahren wieder arbeiten wollte, wollte sie keiner haben, zu fett für Gogo.
Das Tuk‘s ist echt gut, Essen lecker und kaum teurer als Streetfood. Angenehme Musik (meistens), gemütliche Sessel und jederzeit lustige Unterhaltung mit den Kellnerinnen, wenn man ohne Anhang ist. Hier mit Lady Arom (falls nicht zu erkennen, rechts ist Manee):
So sieht das aus, vorher / nachher:
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