Geflüchtet

13.9.22 – Für den Fall, dass bei Thai Airways Maskenpflicht besteht, habe ich mir was Pfiffiges ausgedacht:

Die untere Maske trage ich unter der Nase, damit ich Luft kriege, die obere angeblich zum Verdunkeln, damit ich schlafen kann. Dann sieht die Stewardess nicht, dass die untere … gut, was?

Der Typ saß im Kino vor mir und verdunkelte mir die Leinwand. Trug die ganze Zeit das Ding um die Nase, und dann noch mit dieser Klammer. Hatte ich noch nie gesehen. Ich dachte, die soll die Maske noch enger ziehen. Man sagte mir aber, die ist für Brillenträger, damits hinterm Ohr nicht klemmt. Lustig, wie bekloppt die Leute sind.

Moment, Zurken im Kino? Ja, sogar das zweite Mal hintereinander. Einmal eine einmalige Vorführung von „Wiederkehr“, in dem es um Reinkarnation ging. Mit anschließender Diskussion. Wer hatte wohl als erster den Finger oben für eine Frage? Richtig, der Zurken. War gut.

Gestern in „Rimini“ von Ulrich Seidl. Film war okay, recht lustige Szenen und schöne Außenaufnahmen. Aber vorher … ich war drauf und dran, das Kino zu verlassen, so schrecklich war das. Eine halbe Stunde lang nur Trailer der widerlichsten und dümmsten Filme aller Zeiten. So was sehen sich wohl junge Leute heute an. Ich gehe nie wieder ins Kino! Danach war ich so fertig, dass ich sofort nach Hause geflüchtet bin …

Dann war das noch, könnte ich mich ja drauf melden.





Erklären

6.9.22 – Ein Beispiel dafür, wie täglich gelogen wird, fand ich gestern in unserer Tageszeitung: 150-Jahr-Feier einer Wuppertaler Privatschule. Ein Gottesdienst wurde abgehalten, wichtige Leute in Abendgarderobe lächelten in die Kamera. Reden wurden gehalten über die große Bedeutung dieser Schule.

Ungesagt blieb, dass die Funktion dieser Schule vor allem darin besteht, dass geistig unterbelichtete Töchter und Söhne wohlhabender Eltern eine Chance bekommen, doch noch die Mittlere Reife zu schaffen. Alle wissen es, keiner sagt es.

Völlig okay für mich, solange mir möglich ist, die Sache zu durchschauen. Nicht so im Fall Corona. Liegt wohl daran, dass ich das System der Finanzwirtschaft nicht verstehe. 85 Milliarden für Impfstoffe und Tests, dann 100 Milliarden für Rüstung, jetzt 95 für Entlastung. Schon vor 2 Jahren hatte ich den Verdacht, dass es nur darum ging, Geld ausgeben zu können. Man braucht Krisen, um Geld zu verteilen. Auf Facebook schrieb einer: Würden die Leute die Finanzwirtschaft verstehen, gäbe es Revolution. Möglicherweise ist nicht alles Fake-News, was auf Facebook behauptet wird. Kann mir mal einer kurz die Finanzwirtschaft erklären?





Trost

31.8.22 – Oh, ganz vergessen … und es ist schon Mittwoch, und so schnell fällt mir nichts ein, so ein Text muss ja reifen während der Woche, ahem … Aber es gibt Trost für meine Leser, ab 20.9. gibt es wieder täglich spannende Geschichten aus dem ostasiatischen Königreich. Erlebte Wirklichkeit, nicht erzählte. Bis dahin könnt ihr euch ja den neuen Song von Michael anhören:





Grinsend

23.8.22 – Politiker fordern Einreiseverbot für Touristen aus Russland. Las ich gerade. Ob die Russen traurig sein werden, wenn sie nicht mehr Urlaub in Deutschland machen dürfen? Stellen sich unsere Politiker vor, dass sich die Russen dann zu Tausenden in Moskau versammeln und von Putin fordern, den Krieg zu beenden? Und dass der das dann auch macht? Den Thais sagt man nach, sie seien ein bisschen naiv und kindlich. Mag sein. Aber bestimmt nicht so sehr wie unsere Politiker. Sie schießen ein Eigentor nach dem anderen. Lustig.

Überhaupt laufe ich nur noch grinsend durch die Stadt, weil die Leute so lustig aussehen. Gestern saß einer im Cafe am Nebentisch, der ein T-Shirt trug, das zwei riesige Löcher hatte, und zwar genau über seinen Brüsten. Er hatte tatsächlich volle, weibliche Brüste und trug keinen BH. Er war offenbar stolz darauf und wollte sie allen zeigen. Schade, dass sie an einem Mann dran hingen, sonst hätte ich den Anblick genossen. So wars nur komisch. Oder war es eine Frau, die sich als Mann verkleidet hatte? Ich hätte gern ein Foto gemacht, habe mich aber nicht getraut zu fragen. Ich dachte, der hat die Löcher da reingeschnitten, aber meine Freundin meinte, solche Hemden könne man kaufen. Stimmt das?





Netter Typ

16.8.22 – Ich beobachte immer mal wieder, dass am Nebentisch im Café einer einen Anruf kriegt und dann in sein Handy schreit. Obwohl er sich vorher leise mit seinen Kumpels unterhalten hatte. Ich vermute, es liegt am Misstrauen gegenüber der Technik. Sie meinen, sie müssten die weite Distanz zum Gesprächspartner schreiend überbrücken. Meist schreit der auch. Ich verstehe das. Früher mit dem Festnetz konnte man sich das noch vorstellen, da war man ja über ein Kabel miteinander verbunden. Aber jetzt durch die Luft … wie soll das gehen? Versteht doch keiner. Man sieht und hört nichts.

Vor langer Zeit, als es noch Kassettenspieler in den Autos gab, habe ich manchmal gehört, was passierte, wenn ein Anruf kam. Es hörte sich an wie eine Maschinengewehrsalve. Das fand ich beängstigend. In meinen letzten Tagen als Taxifahrer befanden sich 5 Geräte im Auto, die mit dieser Technik arbeiteten. Netzbetreiber und Hersteller bezeichnen sie als „Risikotechnik“. Heute macht sich keiner mehr Gedanken darüber.

Es sieht so aus, als sei unser Körper außerordentlich belastbar. Der ganze moderne Mist scheint ihm nichts auszumachen: Chemie in den Lebensmitteln zB. Einer behauptete, jeder esse pro Woche die Menge Plastik, die einer Kreditkarte entspricht. Am Bahnhof habe ich einen kennen gelernt, der täglich 5 Pillen schluckt, u.a. Ibuprofen 800, die stärkste Dröhnung. Der Typ sieht so aus und ist putzmunter:

Er sei ein Wikinger, sagte er, glaube an Odin und Thor. 4000 gebe es in Deutschland von seiner Sorte. Wo sie sich versammeln, sei geheim. Und würde ich ihn noch einmal siezen, würde er mir eine reinhauen. Habe dann lieber Du gesagt. So einer wie er, sagte ich, werde bei Asterix Haudraufundschluss genannt. War lustig mit ihm, netter Typ.





Bisschen lieb haben

9.8.22 – Man kann nicht aus seiner Haut, es ist zum Ausderhautfahren. Ein Leben lang derselbe. Ich bin ja einigermaßen zufrieden mit mir, meinem Leben und Betragen. Aber wenn ich andere sehe … Am nächsten Tag sehe ich sie wieder, und sie haben sich nicht geändert, sie bleiben auch ein Leben lang dieselben. Dabei wäre es doch so einfach, ein bisschen netter, höflicher, rücksichtsvoller zu sein. Kaum zu glauben, aber wahrscheinlich sind sie – genau wie ich – ganz zufrieden mit dem, wie sie sind. Robert Palmer textete „It takes every kinda people to make the world go 'round“. Ja? Echt? Vielleicht die, die in seinem Video mitwirken. Aber hätte er den Song auch dann noch aufgenommen, hätte er meine Nachbarn im Café erlebt, die sich schreiend unterhalten, und deren dussliger Pintscher jeden Vorübergehenden ankläfft? Würde sich die Welt nicht gut auch ohne die drehen?

Eine Freundin sagte einst, solche Leute gebe es, damit andere – ich zB – lernen, damit klarzukommen, dass es solche Leute gibt. Ein lahmes Argument. Da stimme ich schon eher dem zu, der sagte, das seien zum Spott und Hohn geschaffene Probewesen. Im „Anhalter durch die Galaxis“ werden diese Leute in ein Raumschiff gepackt und auf Nimmerwiedersehen weggeschossen in die unendlichen Weiten des Universums. Das täte mir gefallen. Bis dahin – bis es Raumschiffe solcher Größe gibt – muss ich einfach die Nerven behalten und möglichst viel Raum zwischen ihnen und mir schaffen.

Auch ich bin seit 73 Jahren derselbe geblieben. Ganz schön langweilig. Zwischendurch, mal eben für eine Stunde, wäre ich gern mal ein anderer Mensch. ZB einer, der schreit anstatt zu reden und einen Köter besitzt, der fortwährend kläfft. Natürlich nur, wenn die Rückkehr zu mir sicher gestellt ist. Vielleicht könnte ich diese Leute dann verstehen und ein bisschen lieb haben.





Echt

2.8.22 – Der Abflugtag rückt näher. Ein Kumpel macht mich auf dieses Video aufmerksam, ich soll mir da die Haare schneiden lassen. Sind die echt? Fragt sie. Nein, die sind nicht echt. Aber erst mal muss ich da ankommen, was nicht sicher ist. Ich brauche wahrscheinlich PCR-Test vorher. Was ist, wenn der positiv ist? Habe mich noch nie testen lassen. Egal.

Bis dahin hock ich am Bahnhof und ruhe mich aus. Bin viel müde in letzter Zeit. Die Boops von Barber B. werden mich hoffentlich wieder munter machen, auch wenn sie nicht echt sind.





Was gelernt

26.7.22 – Aus unserer Tageszeitung: Nackt spazieren gehen ist nicht verboten. Und zwar nicht wie am Strand auf abgesperrtem Terrain, sondern auf öffentlichen Wegen um Talsperren herum oder durch Wälder. Anscheinend nicht durch die Stadt? Oder im Zoo? Was ist mit Radfahren? Darf ich nackt über die Trasse radeln? Vielleicht wenn ich mir einen Rucksack umhänge. Oder mit Nordic Walking Stöcken? Man bedauert, dass nur wenige Frauen da mitmachen. Soll ich?

Hier hat man an den Zaun eines Kindergartens 10 solcher Transparente gehängt, die auf Rechte von Kindern hinweisen. Allesamt Rechte, die ihnen sowieso niemand streitig macht. Ich habe mir erlaubt, eins hinzuzufügen, dem vielleicht nicht alle Eltern uneingeschränkt zustimmen werden.

Zuerst wollen sie Russland boykottieren und kein Gas abnehmen. Dann hört man, Putin wolle den Hahn tatsächlich zudrehen und bezeichnet ihn daraufhin als Erpresser. Jetzt liefert er weiter, und ist ihm einer dankbar? Nein. Dieser Mann bringt die Sache mal wieder auf den Punkt:





Karsumpel

19.7.22 – Manchen immer mehr Leute, stellen ihren Krempel vor die Tür mit „zu verschenken“ Schild dran. Finde ich gut, will ich auch machen.

Kürzlich hatten da Leute leere Bierflaschen auf unserem Kellerfenstersims hinterlassen. Da konnte ich auch so ein Schild malen und dazu stellen. Gute Idee, nö? Die beiden waren dann am nächsten Tag auch weg. Krempel und leere Bierflaschen sind „Karsumpel“. Das Wort habe ich neu gelernt, heißt „unnützes Zeug“.

Und dann kam ein von mir verschickter Brief zurück mit diesem Aufkleber hinten drauf: „… kann ein Schadenersatzanspruch in Höhe bis zu 50 € zzgl. fehlendem Porto gegenüber dem Absender entstehen.“ Also kein Bußgeld, nur Schadenersatz. Ich hatte wie üblich eine bereits verwendete Marke aufgeklebt. Hat bisher immer funktioniert. Anscheinend hat die Post neue Maschinen angeschafft, die das erkennen. Muss ich wohl ab jetzt Marken kaufen. Mist.

Was aber kein Grund sein wird, mich gleich da hinab fallen zu lassen, wie dieser Mann es anscheinend getan hat. Lohnt sich in meinem Alter auch nicht mehr.





Bis gleich

12.7.22 – Hamilton finde ich gut. Wo kriegt man solche Klamotten? Würden mir auch gut stehen, nö? Bei C&A noch nicht gesehen.

Jaja, so ändert sich alles, finde ich gut.

Die finde ich auch gut. Mit dem hübschen Tim Henson, der auch nette Klamotten trägt. Oder sagte ich das schon? Dann fahre ich mal ins Bahnhofscafé und denke drüber nach, was ich heute hier reinschreiben könnte. Vielleicht fällt mir was ein, bis gleich.

Da bin ich wieder. Es ist gemütlich am Bahnhof, die Stühle sind bequem, man kann sogar kippeln, ich sitze gern da, sofern ich einen Tisch für mich allein habe, dann bin ich einigermaßen glücklich. Zwar nicht in Hamilton-Fashion, aber immerhin in grüner Hose und artig farbigem Hemd. So war ich immer: „einigermaßen und artig“. Man lebt so für sich hin, wie alle anderen. Wollte ich das so? Ich mag Leute wie Nina Hagen, die nicht immer artig war. Oder Leute wie Bruno Deiss, der uns vorrechnet, dass die Menschheit noch mindestens 5100 Jahre und höchstens 7,8 Millionen Jahre existieren wird. Das ist schade, ich hätte so gerne miterlebt wie die Andromeda Galaxie mit der Milchstraße verschmilzt. Es wird das größte kosmische Spektakel ever werden, oder besser: das erste und letzte. Leider rechnet man damit erst in 2-4 Milliarden Jahren. Man wundert sich, warum so ungenau. Anderes können die Astrophysiker doch recht genau ausrechnen, wie zB die Überlebensdauer der Menschheit. So was denke ich. Während ich am Bahnhof kippel.





Musik + Politik

5.7.22 – Habe einen sympathischen Schweden gefunden, der in diesem Video seinen musikalischen Werdegang erzählt. Kann ich alles gut nachvollziehen, zB die Entdeckung, dass „girls were kind of impressed“ von seinem Spiel und „wanted to hang out“ mit ihm. Im Gegensatz zu mir ist aus ihm ein hervorrangender Musiker geworden, ich ziehe den Hut vor Lucas Brar:

Wer lieber was über Politik hören will … dieser Mann sagt, was ich sagen würde, könnte ich Vorträge halten:





Unfug

28.6.22 – Eine Freundin sagte, sie kenne jemand, der inzwischen dreimal krank war – obwohl dreimal geimpft. Ich sagte, ich sei nicht geimpft und nie krank gewesen. Ich hätte aber, sagte sie, durchaus coronakrank sein können, ich hätte es nur nicht gemerkt. An ihr kann ich ablesen, wie eine Sache, die durch die Medien ging, bei der Bevölkerung angekommen ist, welchen Eindruck die Sache hinterlassen hat. Im Fall Corona kann man also krank sein, ohne es zu merken.

Das ist neu, denn vorher war man erst krank, wenn man es merkte. Jetzt ist man jederzeit krank, und erst wenn man getestet oder untersucht worden ist, ist man gesund. Wie man sich fühlt, spielt keine Rolle mehr.

Was sie meint, ist richtig: die Inkubationszeit, die gab es schon vorher. Man merkt nicht, wenn man infiziert wird. Aber bis zum Ausbruch der Krankheit war man gesund – bisher. Kürzlich saß ich mit einem Mann im Straßencafé zusammen. Er sagte, er wolle sich nebenan testen lassen. Warum? Er wolle wissen, ob er gesund ist.

Möglicherweise werde ich mich im September zum ersten Mal testen lassen müssen. Ich habe nämlich gebucht: 18.9.22 Abflug nach Bangkok. Und derzeit gilt: vorher testen lassen. Vielleicht habe ich Glück, und sie haben auch diesen Unfug bis dahin aufgehoben.

Die sitzen in Honolulu im weißen Sand am Palmenstrand / oder in Konstantinopel oder im Sauerland / Die fahren in Tokio U-Bahn oder in Miami Wasserski / Oder hocken in Pattaya an einer Bar und warten auf mich





Erzählt und erlebt

21.6.22 – Man sollte immer fein unterscheiden zwischen erzählter Wirklichkeit und erlebter Wirklichkeit. Corona und Ukraine-Krieg sind erzählte Wirklichkeiten. Gibts den Krieg überhaupt? Wahrscheinlich schon. Was ist da los? Wem kann ich vertrauen? Keinem.

Die Menschenrechtsbeauftragte der Ukraine (dass die überhaupt eine haben!) berichtete von Gräueltaten der Russen. Nun musste sie zugeben, es war alles gelogen. Es habe aber seinen Zweck erfüllt, der Westen schickt Waffen. Es war Propaganda – erzählte Wirklichkeit.

Für meinen Blog hatte ich mir vorgenommen, nur über erlebte Wirklichkeit zu schreiben. Dieser Mann zum Beispiel:

ist erlebte Wirklichkeit, den habe ich auf der Trasse angetroffen wie er Heart of Gold spielte und sang, und wir haben ein bisschen übers Musikmachen geplaudert, ich hätte das früher auch gemacht, nicht auf der Trasse, die gab es ja noch nicht, aber …

Wenn ich demnächst gestorben bin, holt mich ein Geistwesen ab, sagen die, die ein Nahtoderlebnis hatten, was zwar auch erzählte Wirklichkeit ist, ich mir aber gut vorstellen kann, weil es mir gefällt. Das Wesen fragt mich, was ich mit meinem Leben gemacht habe. Daraufhin kann ich ihm mein Bilderbuch überreichen (mir also bitte in den Sarg mitgeben), das ihm sicher gut gefallen wird, weil es aus 328 Seiten erlebter Wirklichkeit besteht.
„Naja“, sagt das Geistwesen, „ich sehe hier aber 25 Fotos, die nicht von dir sind, die hast du geklaut.“
„Öhm ja“, sage ich, „aber die stehen symbolisch … gewissermaßen … könnten von mir sein, außerdem sind es ja nur 25 von öh, ungefähr 600, das ist fast nichts … jedenfalls keine Propaganda, nö?“
So ein Bilderbuch ist eine feine Sache, auch schon vor dem Ableben. Ich nehme es immer mit ins Café und blätter darin herum und denke: Wow, das hast du alles selbst erlebt, was hattest du ein schönes Leben. Die doofen Sachen, die ich gemacht habe, habe ich ja nicht fotografiert.





Video

14.6.22 – Seit Samstag offen für alle: das „Solar Decathlon“ in Wuppertal an der Nordbahntrasse (früher Bahngleise, heute Fuß- und Radweg). In 3 Wochen haben sie 16 Häuser dahin gestellt. Wenige km weiter kommt man zu diesem, etwa gleich großen Grundstück:

Da sollen auch Häuser hingestellt werden. Man baggert seit 2 Jahren mal hier, mal da, aber es steht noch kein Stein auf dem anderen. Seltsam.

Letzte Nacht habe ich im Traum das Solar Decathlon besucht. Sah natürlich völlig anders aus als das Original, es war ein verlassenes Stadtviertel. Eine junge Frau führte mich durch leere, enge Gassen. Ich war verliebt, und hätte ich gewusst, dass ich träume, ich hätte sie gleich da … öh, wie sagt man? Ich hielt meine Kamera vorm Bauch und filmte sie und die Gassen. Als ich wach wurde, wollte ich ein Kabel holen, um das Video auf den Computer zu übertragen. Ging nicht. Schade.





Demnächst

7.6.22 – Kürzlich im russischen Restaurant gegessen, es gab „Kiew-Kotelett“. Ich wollte vorschlagen, ein „Selensky Geschnetzeltes“ anzubieten. Die Speisen waren wie erwartet langweilig. Kochen können die Russen nicht, das kenne ich ja aus Zentralasien. Wir waren gnädig und haben gesagt, es habe gut geschmeckt.

Schlagzeile: „Andauernd krank. Wurde unser Immunsystem durch die Pandemie geschwächt?“ Nicht durch die Pandemie, sondern durch den Impfstoff. Ich habe auch von so einem Fall gehört: Geimpft und geboostert und danach zweimal an Corona erkrankt. Ich war nie krank. Sucharit Bakhdi hatte erklärt, wie der Impfstoff das Immunsystem verändert, aber den will ja keiner hören, den hat man wegen Volksverhetzung angeklagt.

Hatte gehofft, man wird wenigstens die Maskenpflicht in Thailand aufheben. Sie bleibt. Nur im Hotelzimmer dürfte ich ohne. Habe Thailand also wieder verschoben. Keine Lust, vier Wochen mit dem Lappen auf der Nase draußen rumzulaufen.

Da war noch was. Vergessen. Reiche ich nach demnächst.





Hübsch damals

31.5.22 – Mein Schweizer Pattayafreund meinte, ich soll mal was über Fußball schreiben. Habe ich zuletzt gemacht als ich ungefähr 12 war und das Gymnasium besuchte. Da mussten wir so was machen. Ich lief auf dem Platz hin und her, aber niemand spielte mir den Ball zu. Wenn er mir versehentlich vor die Füße kullerte, wusste ich nicht, wohin damit. Während ich mich noch umsah, war schon einer da, der ihn mir wieder abnahm. Meine Eltern hätten mir Cioran zu lesen geben sollen, dann hätte ich gewusst, was zu tun ist: „Ich versuche zu leben – durch Nachahmung, aus Achtung vor den Spielregeln. Tun, als sei man mit Leib und Seele dabei, und insgeheim darüber lachen.“

Heute war ich wieder kurz im Aldi, ich kaufe da selten mehr als eine Tüte Milch, mehr brauche ich nicht zum Leben. Als ich mal was anderes kaufte, fragte der Kassierer besorgt, was los ist, als befürchte er, ich sei krank. Ich hatte ihn bis vor kurzem nur mit Maske gesehen und dachte, er sei ein gut aussehender Mann. Stimmt nicht. Ohne Maske erkannte ich ihn eher an seinen spastischen Bewegungen. Sein Gesicht war völlig anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Hätte gern ein Selfie von uns beiden gemacht, aber dann doch nicht getraut zu fragen. Dafür habe ich ein Foto von 1985 wieder gefunden. Erst jetzt weiß ich, wie hübsch ich war, obwohl ich nie eine Maske trug:





Blöd

24.5.22 – Sonntags sehe ich manchmal Schwarze auf dem Weg zum Gottesdienst. Sie tragen wunderschöne, grell bunte Kleidung. Wir Deutschen tragen schwarz, nicht nur zum Gottesdienst, und fahren in schwarzen Autos. Fahrräder scheint es nur noch in schwarz zu geben. Deutsche glauben, sie dürfen nicht fröhlich sein, das wäre nicht angemessen. Deutsche werden täglich vor irgendwas gewarnt, vor dem Klimawandel, jetzt vor dem Affenpockenvirus. Deutsche haben eine schreckliche Vergangenheit, an die man sie regelmäßig erinnert, damit sie nicht auf den Gedanken kommen, fröhlich sein zu dürfen. Deutsche glauben, unsere Medien seien unabhängig und berichten objektiv. Jetzt soll es ein „Demokratiefödergesetz“ geben, mit dem Deutschen die richtige Gesinnung eingetrichtert wird. Vermutlich werden die Deutschen einverstanden sein, klingt ja gut, Demokratiefödergesetz. Deutsche sind ziemlich blöd. Sie könnten sich doch wenigstens mal schöne, grell bunte Kleidung kaufen.





Mai pin rai

17.5.22 – Neuer Song und Video von Michael, ich habe einen kurzen Gastauftritt mit Gap:

Schlägt man einen Gong, deutet ein Thai einen Tanzschritt an. Ertönt eine Flöte, hebt eine ganze Gruppe die Hände in die Luft, bewegt die Hüften und fängt an zu tanzen. „Mai ping rai“, sagt man hier: Was solls, mach dir nix draus.“ Der Wind hat das Haus abgedeckt? Mai ping rai. Die Straßen sind be-im ersten Wolkenbruch überschwemmt? Mai ping rai. In der Stadt kann man nicht mehr leben? Mai ping rai. (Tiziano Terzani, Fliegen ohne Flügel)





Pause

10.5.22 – Heute mach ich nix, heute mach ich Pause.





Danach

3.5.22 – Geht das? Meint unsere Tageszeitung, wenn die Russen hören, es kommen Waffen aus Deutschland, gibt Putin den Befehl zum Rückzug? Oder übertreiben es die Redakteure ein bisschen mit dem Glauben an die Blödheit der Leser? In zwei deutschen Städten soll Baerbock unfreundlich empfangen worden sein. „Kriegshetzerin“ habe man gerufen. Bravo.

Dann lese ich, dass ständig Leute nach Kiew reisen. Politiker, sogar Schauspieler. Was machen die da? So schlimm kann es mit dem Krieg ja nicht sein, wenn die keine Angst haben, versehentlich abgeschossen zu werden. Man stelle sich vor, ein deutscher Politiker wäre während des Irakkrieges auf die Idee gekommen, Saddam zu besuchen. Die Amerikaner machen es gründlicher, bombardieren erst mal gründlich, bevor sie einmarschieren.

Wie muss ich mir eigentlich einen Atomkrieg vorstellen? Früher sagte man, es gebe so viele Atomsprengköpfe, dass man die gesamte Menschheit auslöschen könne. Baerbock soll gesagt haben, sie schließe das nicht aus. Darf ich bitte vorher noch mal nach Pattaya? Ich wollte im Juni hin. Danach meinetwegen, geht das?





Glückliche Kindheit

26.4.22 – So stellen sich also moderne, faktengecheckte, expertenberatene Eltern eine glückliche Kindheit vor: Im weich gefederten, schwarzen Karton gut abgeschirmt von der Außenwelt und dem Zwillingsbruder. Zuhause keimfrei gesprühte Wohnung, und alles in Schwarz. Dass mir nur ja keine Farbe ans Kind kommt. Da hatte ich Glück, ich wurde im offenen Sportwagen herum geschoben mit Aussicht auf Menschen und Welt – ohne Stoßdämpfer und nicht einmal angeschnallt:

Eine Freundin erzählt von ihrer Nichte, die mit ihren Kindern in der Türkei war. Eine Woche Urlaub mit Hotel, Pool und Meer. Hat ihnen gut gefallen. Ich stelle mir vor, wie das wäre, würde ich das machen. Und meine Gedanken gehen weiter, über das Alltagsleben in Deutschland mit Arbeit, Haushalt, Kinder … Alles unerträglich – jedenfalls für mich. Ich komme mal wieder zum Ergebnis: Es gibt kein Leben außerhalb Pattayas, und das auch nur mit mindestens 4000 € monatlich. Wladimir Putin könnte sich das leisten, wie ich kürzlich in der Weltwoche las. Er soll reicher sein als Elon Musk. Aber anstatt sich eine Villa in Pattaya zu kaufen, soll er eine auf der Krim haben mit Überflugverbot. Und anstatt sich zur Ruhe zu setzen, das Regieren andern zu überlassen und sein Leben mit süßen Girls zu genießen, zettelt er einen Krieg an. Armer Putin. Hätte er mal besser mich als Berater eingestellt, für schlappe 4000 monatlich hätte ich den Job gemacht. Aber Diktatoren sind eine Macht für sich. Man muss einfach die Nerven behalten und zusehen, sie unbeschadet zu überstehen. Wenn er den Krieg verliert, wird er enden wie dieser Ceaucescu in Rumänien. Zu seinem Begräbnis spielen wir Dust in the Wind: „And all your money won't another minute buy“





Kak dila

19.4.22 – Donnerstag saß ich allein am Tisch vorm Bahnhofscafé, und eine junge Frau setzte sich zu mir. Sie spreche nur Englisch und komme aus der Ukraine, sagte sie. Hey, ich hatte die Ehre, ein Exemplar dieser derzeit berühmten Gruppe von Geflüchteten persönlich kennen zu lernen. Wie schön. Wie üblich fiel mir erst ein, was ich in dem Moment hätte sagen sollen, als es zu spät und sie schon weg war. »Kak dila« hätte ich sagen sollen. Weil das Russisch ist, und darum witzig gewesen wäre, und weil klar war, dass sie das versteht. (Heißt: Wie gehts?) Außerdem habe ich versäumt, sie zu fragen, ob ich ein Foto machen darf, Kamera hatte ich dabei.

Von mir aus hätten wir zB über Liebe und Sex plaudern können. Aber wie man sich denken kann, ging es um Krieg und die Russen. Sie sagte, Putin habe Kriminelle in die Donbass-Region eingeschleust, um nun sagen zu können, er musste sie vor den Ukrainern beschützen. Ich hätte sagen können: aber mussten sie sie gleich umbringen? 15.000 sollen es gewesen sein. Aber habe ich nicht gesagt. Dann kritisierte sie Merkel, sie habe freundschaftliche Beziehungen zu Putin gepflegt. Ja, auch ich fand einiges nicht gut, was Merkel gemacht hat, aber gerade das fand ich richtig und finde es noch immer richtig. Freundschaftliche Beziehungen sind immer gut, zB zu den Ukrainern. Aber habe ich natürlich nicht gesagt. Überhaupt, was fällt den Ukrainern ein, uns zu kritisieren, wo wir doch so nett sind zu ihnen und sie bei uns aufnehmen. Nein, habe ich nicht gesagt. Natürlich darf sie uns kritisieren. Ich sie aber auch, aber habe ich nicht gemacht.

Wie es ihr denn gefalle bei uns, habe ich gefragt. Sie wundere sich über die Deutschen, sagte sie, sie sehe überall nur Ausländer, Russen, Schwarze, Muslime. Und jetzt auch noch Ukrainer, hätte ich sagen können. Jedenfalls wolle sie zurück in die Ukraine, sobald es dort wieder ruhig ist. Wo ich denn herkomme, fragte sie. Da erst fiel mir ein, dass das, was für mich selbstverständlich ist, dass ich original Deutsch bin, für sie nicht erkennbar war. Und hätte ich sie mit »Kak dila« begrüßt, wäre sie vielleicht geflüchtet, weil sie gedacht hätte, ich sei Russe.

Ich hätte ihr gern mein Buch gezeigt mit den Nacktfotos meiner thailändischen Freundinnen – lag auf dem Tisch, aber habe ich nicht gemacht. So ging das noch eine Weile weiter, mindestens eine halbe Stunde, mit Sachen, die ich nicht gesagt und nicht gemacht habe. Hat mich gefreut. auch wenn wir – hätten wir uns besser verständigen können – vielleicht in die Haare gekriegt hätten. Friedliche Koexistenz sollten wir anstreben, sagt mein Freund Roger Köppel. Auch Russen und Ukrainer sollten das tun, nö?





Die russische aus meinem Fenster

12.4.22 – Hätte ein Nachrichtensprecher gesagt: »Naja, da haben die Russen also mal was nachgemacht, was die Amis schon öfter vorgemacht haben: sind in ein anderes Land eingefallen. Nicht okay, aber auch nicht neu. Kein Grund zur Aufregung. In den anderen Fällen – Vietnam, Afghanistan, Irak – haben sich ja auch nur wenige aufgeregt. Die Russen hatten nur eine kürzere Anfahrt«, wäre ich herzlich einverstanden gewesen. (100.000 getötete Zivilisten im Irak. Man stelle sich vor, Deutschland hätte damals Waffen an die Iraker geliefert.) Allerdings habe immerhin ICH mich aufgeregt, indem ich an einer Demo gegen den Irak-Krieg teilnahm. Die erste und letzte. Hat nichts genutzt. Hätte ich mir denken können. Auch wir Deutschen waren nicht immer so gute Menschen, wie wir heute glauben zu sein. (25 Millionen tote Russen im 2. WK)

Auf meinem täglichen Radritt über die Trasse sehe ich jedesmal die ukrainische Flagge im Winde wehen. Daneben eine Regenbogenfahne. (Welches Land ist das nochmal? Ich mache heute ein Foto.) Was würde passieren, wenn ich die russische aus meinem Fenster hängen ließe? So wie Fußballfans, die ihrem Verein den Sieg wünschen. Nein, nicht weil ich Krieg gut finde, sondern … schon klar, nö? In der aktuellen Ausgabe von »Die Weltwoche« lese ich: »Angesichts der Lebhaftigkeit seiner Frau und seiner Vizepräsidentin Kamala Harris wirkt Joe Biden wie ein verwirrter Greis, der zwischen zwei Krankenschwestern hin und her geschoben wird.« Mit Trump hätte es diesen Krieg nicht gegeben. Das habe ich schon gesagt, als er es noch nicht gesagt hatte, es gibt Zeugen! Ja, ich habe eine Zeitung gekauft, die erste seit mindestens 20 Jahren. Leider kostet sie 6,90 €, sonst wäre sie vielleicht nicht die letzte. So empfehle ich sie mal weiter:





Vorbei

5.4.22 – Wer hätte gedacht, dass ich mich mal auf den Gang in den Supermarkt freuen könnte. Gestern passiert. Ohne Maske. Und heute werde ich mich in ein Café setzen. So alltägliche Sachen können einen glücklich machen. Ich habe den Spuk überstanden, ohne dass mir einmal in der Nase gebohrt worden ist. Bei mir um die Ecke ist eine Apotheke, da standen die Leute dafür Schlange. Ich ging immer grinsend daran vorbei und dachte, warum lassen die das mit sich machen. Trotzdem wird in unserer Tageszeitung noch immer die Impfpflicht diskutiert.

Sonst noch was? Meine Schwester hat mir ein paar alte Fotos geschickt, u.a. ich mit der Wundertüte beim ersten Schultag. Die anderen Kinder freuten sich und lachten, ich heulte, ich wusste, die beste Zeit meines Lebens war vorbei.





Wie ich mich täuschen kann

29.3.22 – Am 18.3.20 machte die Tafel dicht. Ich dachte, na gut, dann quartiere ich mich eben zwei Wochen bei meiner Schwester ein, dann ist der Spuk vorbei. Daraus sind 2 Jahre geworden. Die geben zwar wieder Essen aus, aber man kriegt nur einmal am Tag am Eingang ein in Plastik verpacktes Fertiggericht in die Hand gedrückt.

Die Thailänder werden keine Panik wegen Corona verbreiten, dachte ich, die machen es anders als der Rest der Welt. Über zwei Jahre konnte ich nicht hinfliegen. Jetzt lese ich: »Die vierte Phase, sogenannte „Post-Pandemie“, ab 1. Juli, wird alle Zwänge beseitigen.« Wenn das stimmt, darf ich sogar als Ungeimpfter wieder einreisen. Noch 3 Monate ausharren.

Am 1.6.16 sagte mir On, meine große thailändische Liebe, sie sei mit einem Deutschen verlobt, sie trug einen Ring von ihm. Ich dachte, sie ist inzwischen verheiratet und lebt in Deutschland. Vor ein paar Tagen schrieb sie: „I never go to Germany. Ok, don't worry, I can go anywhere what I want, hope to see you again, take care Kisssss.“ Sie lebt in ihrem Dorf, und ich kann sie wiedersehen. Es ist aber auch nichts, wie ich mir das denke. Komisch.





Therapievorschlag für Corona-Leugner-Geschädigte

22.2.22 – Artikel in unserer WZ, Titel: „Wenn der Vater zum Corona-Leugner wird“. Dazu einen Leserbrief geschrieben:

„Pünktlich zu meinem 73. Geburtstag nehme ich amüsiert zur Kenntnis, dass ich anscheinend unfreiwillig Mitglied einer Art Sekte geworden bin. Vielen Dank und Gruß an Frau Yuriko Wahl-Immel. Zum Glück bin ich niemandem „unheimlich wichtig“, und niemand muss sich aufgrund meiner „Gedankenkonstrukte“ Sarahs Selbsthilfegruppe anschließen. Ich bin geschieden und habe keine Kinder. Was Sarahs Vater am Telefon in Erwägung zog, habe ich bereits unangefochten von in Tränen aufgelösten Angehörigen in die Tat umgesetzt: Als ich von der „Pandemie der Ungeimpften“ hörte, begab ich mich in ein Café mit einem großen „U“ für „Ungeimpft“ auf der Brust. Hat Spaß gemacht. Mein Therapievorschlag für Corona-Leugner-Geschädigte: Sich mal nicht so ernst und wichtig nehmen.“

Haben sie natürlich nicht veröffentlicht.





Gute Botschaft

15.3.22 – Waren wir anfangs noch Mittelpunkt und Zweck des Universums, die Sterne von gnädigen Göttern extra für uns in den Himmel gesetzt, Blitz und Donner Kommentare zu unserer Bösartigkeit, sehen wir uns heute als Winzlinge auf einem sandkorngroßen Planeten unter Milliarden anderer Sonnen in einem gleichgültigen Kosmos. So verloren und bedeutungslos zu sein, ist natürlich unannehmbar. Rettung verspricht nun die selbst herbeifantasierte Klimakatastrophe. Wenn wir schon dem Universum egal sind, dann wollen wir doch wenigstens unseren Planeten vor uns selbst retten können. Wir können einfach nicht aufhören, uns wichtig zu fühlen.

Die eigentlich gute Botschaft, aber für die meisten wohl frustrierende, lautet: Auch das wird uns nicht gelingen. Und sollten wir so verrückt sein und anfangen, das Klima mit technischen Mitteln zu beeinflussen, wird sich die Sache wie gewohnt gegen uns wenden. Dieser Planet muss und will nicht gerettet werden, schon gar nicht von so unwichtigen Bewohnern wie dem Menschen.

Dieser Planet muss und will nicht gerettet werden. Vielleicht war die Corona-Impfung ein erster Versuch, den Planeten zu entvölkern. Für den Klimaschutz, was ja tatsächlich ein passendes Mittel wäre. Hat nicht geklappt. Dieser Krieg schafft das auch nicht. Was sollen wir bloß tun? Tun wir einfach nichts und bleiben zuhause, wenn





Konkurrenz

.2.22 – Was war das 20. Jh.? Die Konkurrenz zwischen 2 Versuchsanordnungen: Politische Freiheit im Westen. (So lange du keinem weh tust, kannst du machen und sagen, was du willst.) Und im Osten die Bevormundung. (Die Partei sagt dir, wie ein glückliches Leben geht. Wenn du nicht glücklich sein willst, sperren wir dich weg.)

Der Westen hat gewonnen. Das 21. Jh. zeigt auch eine Konkurrenz, nämlich zwischen Wissenschaft und Spiritualität. Auf der einen Seite die Bevormundung (Bleiben Sie gesund!), Wissenschaft diktiert dir, wie ein gesundes Leben geht. (Wenn du keinen Impfstoff willst, sperren wir dich weg.) Spiritualität hingegen ist das Vertrauen in den Körper und in die natürliche Weltordnung. Schon klar, wer siegen wird, aber wir werden auch dafür wieder 100 Jahre brauchen. Weil die Mehrheit der Menschen Verantwortung lieber abgibt und sich wegsperren lässt.





1973

22.3.22 – Ich war 24, wohnte mit Peter, meine erste WG. Seine Kölner Freunde besuchten uns. Ich sollte eingeweiht werden, sollte das erste Mal Hashish rauchen. Sie erklärten mir, wie sich das anfühlt und wie ich es machen sollte. Wir saßen in Peters Küche, tranken und redeten. Ich wartete gespannt auf die Wirkung, aber merkte nichts. Ich stand an die Spüle gelehnt, sah auf die Versammlung hinunter und hörte nicht mehr zu. Es war langweilig. Es kam mir vor, als sei diese komische Küche das Innere eines Raumschiffes, das durch das dunkle Universum flog. Ein schönes, warmes Gefühl mit einem Kribbeln im Magen. Da fiel mir ein, dass dieser Eindruck, wir säßen in einem Raumschiff, die Wirkung der Droge war. Keine wilden Bilder und Halluzinationen, einfach nur ein anderer Eindruck der Welt.

Sie standen auf, und wir gingen ins Tonstudio. Sie wollten ausprobieren, wie es mir geht, wenn wir Musik machen. Es kam mir albern vor. Ich hatte die E-Gitarre umgehängt, aber keine Lust zu spielen, sie gehörte nicht zu mir. Ich sah wie Peter etwas zu mir sagte, aber verstand es nicht, weil ein anderer Eindruck stärker war. Ich sah plötzlich, wer Peter wirklich war, wer er ohne die Fassade war, die ich sonst ausschließlich sah. Und ich sah auch, wer ich bin ohne Rollenspiel. Dieses Rollenspiel ist eine Farce, eine Komödie, so lustig, dass ich einen Lachanfall bekam. Die anderen verstanden das, sie kannten das und lachten mit.

Ich sah zwar, wer wir wirklich sind, und dass es nicht nötig ist, sich zu verstellen, aber ich konnte es nicht beschreiben. Immerhin behielt ich über die Wirkung des Hashish hinaus die Erfahrung, dass wir alle eine Rolle spielen, wir spielen uns selbst. Und das, was dahinter steckt, ist lustig, wir sind heiter, und alles, was wir tun, ist Spiel. Wir bleiben Kinder, die im Sandkasten spielen.





Freunde

15.3.22 – Irgendwie hatte ich immer Glück im Leben. Man hat mich nie aufgefordert, für oder gegen etwas zu demonstrieren. Bei dem Anschlag in Solingen zB zogen meine Freunde nachts durch die Ausländerviertel, um die Bewohner zu bewachen. Ich fürchtete, sie wollen, dass ich mitmache. Hat aber keiner was gesagt. Jetzt muss ich nicht gegen den Krieg demonstrieren. Liegt wohl vor allem daran, dass ich keine Freunde mehr habe. Komisch. Ist das normal, dass man im Alter keine Freunde mehr hat? Muss wohl an mir liegen. An meinen kauzigen Meinungen. Dass das WTC gesprengt wurde. Dass ich in der Corona-Impfung einen ersten Versuch sehe, die Weltbevölkerung zu dezimieren. Hat nicht geklappt, wie fast alles in der Medizin. Dass der eigentliche Kriegstreiber nicht Putin, sondern die USA sind. Dass es keine Klimakatastrophe gibt und auch keine geben wird. Dass unsere Medien die Ereignisse nicht abbilden, wie sie sind, sondern wie wir sie sie sehen sollen. Dass wir Party machen sollten anstatt uns Sorgen zu machen. Geht es mir schlecht ohne Freunde? Nö, iss okay. Aber vielleicht irre ich mich und bilde mir nur ein, dass es mir gut geht? Werde demnächst mal drüber nachdenken. Was dabei rauskommt, sieht man ja.





Zurken denkt sich was aus

8.3.22 – In der Politikwissenschaft lernen die Studenten, in der Politik gibt es immer 2 Motive, ein offenes und ein verdecktes. Weiß ich von einem, der das studiert hat. Das offene steht in der Zeitung, das verdeckte nennt man Verschwörungstheorie. Öhm, das ist jetzt von mir. Das offene Motiv zu den Coronamaßnahmen ist die Gesundheit. Was ist das verdeckte?

Die Coronapandemie war wie das Milgram Experiment. Mal sehen, wie weit man gehen kann. Das Ergebnis ist ähnlich. Zwei Drittel haben alles mitgemacht. Das kann aber nicht das verdeckte Motiv sein, denn das kennt man ja schon.

Wir kennen das auch aus dem privaten Gebrauch. Jeder hat für sein Handeln ein offenes und ein verdecktes Motiv. Das offene ist das moralisch bessere, das verdeckte das echte. Wir machen uns zu guten Menschen, indem wir selbst daran glauben, womit wir unser Tun begründen. Indem wir uns selbst glauben, glauben wir auch der Politik. Es soll sein, wie es scheint.

Im Fall des Irakkrieges hat man gleich 2 offene Motive geliefert. Das erste war leicht zu durchschauen, die Massenvernichtungswaffe. Das zweite hielt man für das verdeckte, das Öl. So waren alle zufrieden. Das verdeckte war aber die Sicherheit Israels. Das habe ich mir gerade ausgedacht.





Neues Thema

1.3.22 – Endlich ein neues Thema, endlich nicht mehr nur Corona. Aber ich fange jetzt nicht auch davon an. Vielleicht können wir, dachte ich, klammheimlich einfach wieder zum Normalleben zurück kehren. Merkt jetzt keiner, gibt ja Schlimmeres. Statt Geld für Impfstoff rauszuschmeißen, kaufen sie jetzt Kampfflugzeuge. Und die Leute machen schon wieder Hamsterkäufe, statt Klopapier nun Salatöl. Das Leben ist lustig.

Habe gerade was Interessantes gelesen: 1867 hat Russland für 7,2 Millionen Dollar Alaska an die USA verkauft. Der Handel wurde damals in Amerika kritisiert, das Land sei nichts wert, wolle man nicht geschenkt haben. Die Russen hatten es zuerst dem Fürsten von Liechtenstein angeboten. Warum dem, ist nicht klar. Was hätte der damit machen sollen? Trotzdem bedauert die fürstliche Familie heute, das Angebot ausgeschlagen zu haben. Wahrscheinlich weil sie ausgerechnet haben, wie viel sie jetzt dafür kriegen könnten. Vielleicht sollten wir die Ukraine kaufen. Wir bieten die 10 Milliarden, die wir dann nicht in Rüstung stecken müssen. Und die Ukrainer müssen nicht flüchten. Gute Idee?





In 1000 Jahren

22.2.22 – Da gab es ja die Wahl zur Miss Germany, eine Wuppertalerin war dabei, eine ohne Arm. Die Kandidatinnen sollen nämlich nicht nur schön sein, sie sollen auch eine Botschaft vermitteln können. Wenn ich richtig verstanden habe, lautet ihre, man kann ruhig einen Arm ab haben und trotzdem Schönheitskönigin werden. Domitila Barros Botschaft hat der Jury besser gefallen: «Wir alle leben auf der Mutter Erde. Und die braucht uns ganz doll im Moment.» Hat sie gesagt. Das ist mir tatsächlich neu. Ich dachte bisher, es sei umgekehrt, wir brauchen sie, und sie könne ganz gut ohne uns, vielleicht schmiedet sie bereits Pläne, wie sie uns los wird. Naja … neben Schönheit und Botschaften könnte man vielleicht noch andere Kriterien finden, wie gut im Bett zB. Eine 10-köpfige männliche Jury im Alter zwischen 20 und 70 müsste darüber entscheiden. Damit nicht gemogelt wird, wäre immer eine Kamera dabei. In 1000 Jahren, wenn wir endlich verstanden haben, worum es wirklich geht im Leben, wird das so sein. Da bin ich sicher.





Selbst fern sehen

15.2.22 – Nahtoderfahrene berichten, sie traten aus ihrem Körper heraus und konnten durch Wände gehen und sich an anderen Orten aufhalten. Eine Frau sagt, sie habe diese Fähigkeit von Geburt an und nie verloren, sie könne, wann immer sie wolle, aus ihrem Körper heraus und sich an zwei Orten zugleich befinden. Eine andere war während ihres Nahtoderlebnisses an einem See in Afrika. Danach gefragt, ob sie den auf der Karte finden könnte, sagte sie ohne nachzudenken, ja klar, sie wisse, wo der ist. Das brachte mich auf die Idee, dass diese Fähigkeit eine gute Erklärung dafür sein könnte, dass Vögel ihre weit entfernten Brutstätten wiederfinden. Sie fliegen einfach darauf zu, wo sie sich im Geist bereits befinden. Auch warum Hunde unruhig werden, wenn der Hausherr sich dem Haus nähert, obwohl sie ihn weder sehen noch riechen können.

Vielleicht kam diese Fähigkeit auch beim Menschen früher häufiger vor, vielleicht hatten wir sie alle. Nur verloren, weil wir sie zum Überleben nicht mehr brauchen. Aber wie man sieht, ist sie noch vorhanden, wir müssten sie unseren Kindern beibringen, bzw. nicht ausreden. Es wäre spannend, im Geist zu reisen, noch dazu besser für die Umwelt und billiger als mit Flugzeugen. Vielleicht sind sogar Reisen zu anderen bewohnten Planeten möglich. Wir brauchten endgültig keinen Fernseher mehr, wir könnten selbst fern sehen.

Und man könnte uns keine Lügengeschichten mehr erzählen.





Echt

8.2.22 – »Wer die Langeweile nicht kennt, steht noch im Kindesalter der Welt.« (Cioran, Lehre vom Zerfall)

Ich langweile mich immer, und in mir lacht einer über mich und was ich erlebe. Ich stelle mir Gott vor, wie er sich den Bauch hält vor lachen. Über unser Rollenspiel. Wie wären wir, könnten wir echt sein? Ich weiß es nicht. Manches ist ein bisschen echter als anderes. Manche Menschen, manche Musik, manche Kunst. Je echter, desto größer meine Zuneigung.

In Nahtoderlebnissen sind Menschen echt, da können sie sich nicht verstellen, darum höre ich ihnen so gerne zu. Da sie davon erzählen können, sind sie zurück gekommen, aber können nicht mehr zurück ins Verstellen. Viele sagen, sie wollten wieder „normal“ sein. Aber geht nicht. Über sich lachen können sie seltsamerweise trotzdem nicht. Von einem lachenden Gott hat auch noch keiner berichtet. Möglicherweise irre ich mich. :-)

Moment, doch, eine sagte, das Lichtwesen habe gelacht. Also …

Und diese Dame scheint mir auch ziemlich echt zu sein, jedenfalls stimme ich ihr voll zu:





Geburtstagsgeschenk

1.2.22 – Ein tolles Geburtstagsgeschenk aus Griechenland von Michael, vielen Dank, ist super geworden (bin 73 geworden). Wusste gar nicht, dass ich damals bei den Rockets alles an die Wand spielte. Aber wenn er es singt, wird das wohl stimmen. Auch der Abspann stimmt, in Pattaya habe ich meine Heimat gefunden. Er, Michael, lebt heute in Griechenland und hat über sein schönes Leben dort auch einen Song gemacht:





25.1.22 – Herr Bundespräsident, haben Sie das wirklich gesagt? Sie fürchten, die Mehrheit darf nicht still bleiben? Druckfehler? Es soll heißen, Sie fürchten, dass die Mehrheit still bleibt. Sollen die alle protestieren? Gegen Extremisten? Wen meinen Sie denn mit Extremisten, die die Axt ans demokratische Urvertrauen legen? Etwa uns Ungeimpfte? Ich? Nee, ne? Heißt „demokratisches Urvertrauen“, Ihnen und den Medien vertrauen? Ist das ihr Demokratieverständnis: die Regierung hat immer recht? War das nicht die Parole der Sowjets: Die Partei hat immer recht? Aber das war keine Demokratie – Sie erinnern sich?

Sind wir Pandemie-Leugner etwa nicht einfach Andersdenkende? Sind die in der Demokratie nicht mehr willkommen? Ich dachte bisher, Kritik und Andersdenken machen eine Demokratie aus. Stimmt nicht mehr? Hat die Mehrheit recht, nur weil sie die Mehrheit ist?

Wir alle ringen darum, das Richtige zu tun, sagen Sie. Richtig, aber wer ist „wir alle“? Sie und die Mehrheit? Wir Impfunwilligen gehören nicht dazu? Wenn diese Pandemie für Sie so zermürbend ist (Was genau ist zermürbend? Dass Sie im Bus Maske tragen müssen? Oder dass die Gogo Bars in Pattaya geschlossen sind?), dann beenden Sie doch einfach die Pandemie. Ich verspreche Ihnen, ich werde – sollte ich krank werden – mich nicht ins Krankenhaus begeben und nicht die Intensivstation belasten, falls das Ihre Sorge ist. Ich gehe sowieso lieber zum Heilpraktiker.

Okay, ich habe bestimmt wieder alles falsch verstanden. Oder Ihr Redeschreiber hats verbrochen, und Sie hatten keine Zeit, sich den Text vorher durchzulesen, bei dem Stress, den Sie immer haben. Stimmts, Herr Generalsekre … äh, Bundespräsident? Wie dem auch sei, ich schenke mein Vertrauen lieber diesem Mann:





Interessantere Schlussfolgerung

18.1.22 – Boris Johnson habe 2020 gefeiert, während er der Bevölkerung den Lockdown verordnete. Nicht okay. Aber niemand kommt auf die viel interessantere Schlussfolgerung: Dass nämlich diese Leute wissen, dass die Maßnahmen unsinnig sind. Denn man kann davon ausgehen, dass auch Boris und seine Freunde nicht an dem Virus sterben wollen.

Hier wird unter klugen Leuten die Impfpflicht diskutiert. Man glaubt immer noch, dass Ungeimpfte das Virus schneller oder häufiger verbreiten als Geimpfte. So viel ich weiß, ist das eine Behauptung der Impfstoff-Hersteller und nie bewiesen worden. Außerdem glauben sie daran, dass sich eine Herdenimmunität einstellt, sobald alle geimpft sind. Dass es diese Herdenimmunität bereits geben müsste (bei 70% Geimpften plus einer Gruppe von Genesenen), wird nicht in Erwägung gezogen. Außerdem gibt es Länder, die 100% erreicht haben, wo es trotzdem Infektionen gibt. Immerhin wird es keinen Impfzwang geben. Sagen sie. Na dann …

Ansonsten gilt nach wie vor:





Begrabe mich sanft in dieser Gebärmutter

11.1.22 – Was macht ein Rentner allein in seiner Bude ohne Fernseher? Er durchstöbert das Internet. Schlagzeile: „Mann stellt sich mit abgeschnittenem Kopf und Penis in der Tasche der Polizei.“ Jo, kennt man ja, geköpfte Hühner machen das auch und zappeln noch eine Weile herum. Aber bis zur Polizeiwache? Beachtlich. Ob er mit seinem Auto hingefahren ist?

Bo Katzman ist fast so alt wie ich und hatte mit 20 ein Nahtoderlebnis nach einem Motorradunfall. Wie üblich verändert das sein Leben, er fängt an zu lesen (Thorwald Dethlefsen zB.) und schreibt Tagebuch. Habe ich auch, sowohl Dethlefsen als auch Tagebuch – ohne Unfall. Hatte sein Erlebnis auch Einfluss auf seinen Musikgeschmack? Das wohl nicht. Er ist nämlich Musiker. In einem Video sieht man ihn zusammen mit seiner Frau im schwarzen Mustang Cabrio singen: „No Money in my Pocket.“ Zwischendurch hüpfen die beiden fröhlich über eine Almwiese. Schön.

Ein Mediziner erklärt die Bestandteile des Biontec Impfstoffes. Alles Gift, u.a. ist Arsen drin. Oder ALC-0315. In der Produktbeschreibung von ALC-0315 findet man: „Nur für Forschungszwecke und Laboruntersuchungen, nicht für die Anwendung in oder am Menschen geeignet.“ Jeder einzelne Stoff, in einer hohen Dosis eingenommen, ist tödlich. Aber so ist alles gut. Die Impfung sei wirksam und zeige keine unerwünschten Nebenwirkungen. Sagt er. Na dann …

Aber man findet auch nette Sachen, wie zB Down in a Hole. „Bury me softly in this womb“, singt er. Tja … und trage mich zur Polizeiwache. Aber doch ein schöner Song, nö?

Oh, draußen scheint die Sonne. Da müsste der Rentner ja wohl mit dem Rad rausfahren, vielleicht über die Sambatrasse nach Cronenberg? Aber nichts überstürzen, erst mal frühstücken, danach regnets bestimmt wieder.





Sehe die Welt ähnlich

4.1.22 – Ich verfolge den Youtube-Kanal „Thanatos“, wo es hauptsächlich um Nahtoderlebnisse geht. Finde interessant, was die erzählen. Es gibt Muster in den Geschichten, zB das unbeschreibliche Wohlbefinden, das bedingungslos Geliebtwerden. Zurück im Leben sind sie wütend, dass man sie zurück geholt hat. Dort in der geistigen Welt war es angenehmer. Aber gefragt, ob sie sich umbringen wollen, kommt die Antwort: Nein, auf keinen Fall. Sie wollen leben. Das Nahtoderlebnis hat ihr Leben umgekrempelt, sie interessieren sich nicht mehr für das, was vorher interessant war. Eine Frau sagt, sie lebe jetzt zurückgezogen wie ein buddhistischer Mönch und sei damit glücklich.

Alle erinnern sich deutlich an das, was sie erlebt haben, es scheint ihnen wirklicher gewesen zu sein, als ihr bewusstes Leben. Sie vergessen es nie. Viele berichten, dass die Verbindung zur geistigen Welt nie wieder ganz abgerissen sei. Sie werden hellsichtig, sie können manche Ereignisse voraussehen. Klingt beneidenswert. Allerdings ist das, was zu einem Nahtoderlebnis geführt hat, in der Regel etwas, das ich lieber nicht haben möchte. So fiel eine 15-jährige vom Pferd und hatte zwei Schädelfrakturen. Die Ärzte hatten sie aufgegeben.

Immerhin sehe ich im Weltbild von Nahtoderfahrenen ein paar Parallelen zu meinem. Ich sehe die Welt ähnlich, ohne vom Pferd gefallen zu sein. Eine Frau berichtet, sie sei Gott begegnet, obwohl sie gar nicht an Gott glaubte. Zurück in ihrem Körper ärgerte sie sich darüber, nun ihren Glauben ändern zu müssen. Schade, sie hätte Gott fragen sollen, was er von den Coronamaßnahmen hält. Wahrscheinlich hätte er gesagt: „Fürchtet euch nicht.“





Do you wanna be a free man

28.12.21 – Der Song erschien schon vor einem Jahr. Seitdem werden die beiden vermutlich von keinem Sender mehr gespielt. Nicht nur dieser Song nicht, auch alles andere nicht. Wer nicht brav ist und nicht die Klappe hält, wird geschnitten. Typen wie Niedecken, der sonst bei jedem Scheiß dabei ist, würden nie was machen, für das man ihn vielleicht nicht liebhaben könnte. Von Michael Clever gibts auch einen Song:





Zu Verstand kommen

21.12.21 – Ich glaube ja an die Reinkarnation und mache mir Gedanken über mein nächstes Leben, weil der jetzige Film seinem Ende entgegen geht. Wenn das nächste wieder so leicht wird wie dieses, ist es okay. Ich wünsche mir nur, im nächsten etwas schneller und früher zu Verstand zu kommen. Ich habe nämlich den Eindruck, dass ich erst jetzt mit 70 so weit bin, anfangen zu können mit dem Leben. Jetzt wüsste ich, was ich machen muss. Demnach habe ich 70 Jahre gebraucht, um zu wissen, wie ich leben will. Natürlich lohnt es sich jetzt nicht mehr, damit anzufangen.

Zu dem „zu Verstand kommen“ gehört zu wissen, dass alle Begründungen Ausreden sind. Ich hatte immer schon einen Grund, nicht mit dem Leben anfangen zu müssen, es waren früher nur andere Gründe. Dass ich jetzt zu alt dafür bin, ist also eine Ausrede. Was ist der wahre Grund, warum ich nie angefangen habe zu leben? Weil ich keine Lust habe? Weil kein Lebensmodell mir passte? Ja, so ungefähr.

Foto passt nicht zum Thema? Ich weiß, aber macht ja nichts. Das ist meine letzte Thai-Freundin, kurz vor meinem Abflug im Januar 2020. Ob ich da jemals noch mal hinkomme?





Lass die doch reden

14.12.21 – „Steffi lebt in Afrika, weil sie glaubt, Deutschland gehe über kurz oder lang einer großen Katastrophe entgegen.“ Ein Tagebucheintrag von 1979. Wir sehnen uns nach Katastrophen. Vielleicht ist das der Grund, warum die meisten so gläubig dem Märchen von der lebensbedrohlichen Pandemie folgen: Alle prophezeiten Weltuntergänge sind ausgeblieben, jetzt endlich passiert was, man ist Teil eines Ereignisses von „nationaler Tragweite“. Obwohl inszeniert und eingeredet, ist der Grusel doch echt, und man kann sich wichtig fühlen. Die Pandemie ist ein Film, bei dem alle auch Akteure sind.

Warum kommen Andersdenkende in den Medien nicht zu Wort? Weil Politiker und Medienmacher unsicher sind, weil sie wissen, dass alles inszeniert und gelogen ist. Wären sie sich sicher, müssten sie Andere nicht verteufeln, sondern könnten sagen, lass die doch reden, die werden sich nur selber disqualifizieren. Ließe man sie reden, könnten die Hörer auf den Gedenken kommen, die haben ja recht.

Was hier passiert, ist dem ähnlich, was ich in Pattaya erlebe. Das Verliebtsein ist gespielt und inszeniert. Es funktioniert, weil die Ladys mitmachen. Aber meine Gefühle sind echt, ich bin tatsächlich verliebt. Allerdings mit dem Unterschied, dass ich immer weiß, es ist ein Spiel. Das wissen unsere Coronagläubigen nicht, und darum sind sie Genarrte.

Wie wird man uns in Zukunft beurteilen? Wahrscheinlich wird man uns auslachen. Unbegreiflich, dass die das mit sich machen ließen. Ein paar Leute haben eine Katastrophe herbeigeredet, und alle haben mitgemacht.





Alles klar in Schwege auf dem Land

7.12.21 – Armes Deutschland, Lauterbach ist Gesundheitsminister. Da er so gerne im TV auftritt, sollte man ihm eine eigene Show geben: „Deutschland jagt den Ungeimpften“. Oder: „Impfen bis der Arzt kommt“. Wenn er jetzt noch beschließt, auch Supermärkte für mich zu sperren (vor jedem steht dann ein Soldat und kontrolliert die Impfpässe), dann werde ich nach Berlin fahren und mich vor dem Reichstagsgebäude mit Benzin überschütten und anstecken.

Naja, so weit wird es wohl nicht kommen, dafür bin ich zu feige. Wenden wir uns Erquicklicherem zu, nämlich dem „Bonus Track“, einer Aufnahme von mir aus dem Jahr 1980. Ich war 31 und wohnte in Schwege im Haus der Familie Clever (mit Tieren und Kindern). Schwege ist ein Dorf zwischen Münster und Osnabrück, und mit dem im Text besungenen „Justus“ bin ich selbst gemeint, man nannte mich damals so. Alle Instrumente habe ich selbst eingespielt auf meiner 4Spur TEAC. Der Text ist autobiografisch, daher für andere nicht verständlich. Aber das macht nichts, denn das Besondere ist: der Refrain ist ein Zitat einer Aufnahme eines anderen. Wie ich das gemacht habe, weiß ich nicht mehr. Zum einen ist alles gewollt dilettantisch, zum anderen zeigt es, singen konnte der Zurken noch nie.

Alles klar in Schwege …





Kann untergehen

30.11.21 – Ich hatte Glück: Geboren nach dem Krieg als das Wirtschaftswunder Fahrt aufnahm. Erwachsen geworden in den 60ern mit dem Ende des moralischen Miefs meiner Eltern. Dann 40 Jahre politische Freiheit. Noch das Pattaya v.C. erlebt (nicht vor Christus, sondern vor Corona). Und erst jetzt, am Ende meines Lebens, wieder eine Diktatur, in der ein Verfassungsrechtler behauptet, Impfpflicht sei vereinbar mit der Verfassung. Jetzt kann es mir egal sein, habe alles gehabt, was ich wollte, die Welt kann untergehen.

Woran erkennt man, dass man in einer Diktatur lebt? An Willkür, Schikanen und Zwangsmaßnahmen. Ich darf ungeimpft nicht mehr draußen vorm Bahnhofscafé sitzen und nicht mehr Bus fahren.

Ein Mediziner sagt in einem Video, er kenne niemand, der an Corona gestorben ist, aber zwei, die nach der Impfung gestorben sind. Er fordert die Leute auf, über eigene Erfahrungen zu berichten. Ein Ausschnitt aus den Kommentaren.





Prima Verteidigung

23.11.21 – Harte Zeiten kommen auf uns zu. Ab 1. Februar (mein Geburtstag) soll es Impfpflicht für alle in Österreich geben. Habe heute mit einer Freundin darüber gesprochen, was ich tun kann, wenn die das hier auch einführen. Sie sagt, es gebe Leute, die es schafften unterzutauchen. Sie muss es wissen, sie hat früher beruflich nach Leuten gefahndet, die irgendwas nicht bezahlt hatten. Einige waren unauffindbar verschwunden. Vielleicht tauche ich dann einfach bei ihr unter? Mal sehen.

Tatsächlich habe ich Angst, in ein Krankenhaus zu kommen. Aber nicht vor der Krankheit, wegen der ich da rein käme, sondern vor den Ärzten. Mit Corona ist der letzte Rest Vertrauen in Ärzte und Medizin dahin.

Heute im Bahnhofscafè: Als Ungeimpfter muss ich draußen sitzen – kein Problem. Aber da es keine Bedienung gibt, muss ich den Kaffee drinnen an der Theke holen. So lange darf ich mich dort ungeimpft aufhalten (mit Maske). Vor mir an der Theke stand einer, der schon bezahlt hatte und mit seinem Zeug hätte abziehen können. Aber er wischte hektisch auf seinem Smartphone herum. Was hatte er vor? Ich hörte, wie der Typ hinter der Theke sagte: „Achso, Sie möchten drinnen sitzen?“ Nein, sagte der Mann, er sitze draußen, aber weil er jetzt drinnen sei, müsse er ja den Impfnachweis zeigen. So sindse, die Leute, gehorsamer als die Polizei verlangt. Als er raus ging, grinste ich ihn freundlich an. Ich wollte ihm sagen, ich sei ungeimpft, woraufhin ihm wahrscheinlich vor Angst der Kaffee aus der Hand gefallen wäre.

Ich war mal mit 2 Freunden in Bochum auf dem Eierberg (was demnächst zum Klimaschutz sicher auch verboten wird). Als wir zurück zum Auto gingen – es war eine dunkle Ecke – hörte ich hinter uns einen sagen: „Das ist ein Überfall.“ Wir taten, als hätten wir nichts gehört, und es ist nichts passiert. Heute würde ich mich umdrehen und sagen, wir drei seien nicht geimpft. Eine prima Verteidigung.





Looking through you

16.11.21 – Ich verstehe das. Ich würde das auch machen. Mit Milliarden zur Verfügung, wäre es nicht genug, einfach nur reich zu sein. Noch eine Villa, noch ein Auto haben wird langweilig. Mit Geld kann man verrückte Sachen machen. Einfluss nehmen. Als „der Große“ in die Geschichte eingehen. Am Rad der Geschichte drehen. Das Bevölkerungswachstum beenden, das wäre eine gute Tat, aber wie?

Vielleicht irrt sie, aber ich sehe das so wie sie. Und hier die andere Seite, was für ein Quatsch:

Die Ungeimpften bestehen auf Eigeninteresse, sagt er (3:28). Richtig, meine eigene Gesundheit ist mir am wichtigsten, wie könnte es anders sein?

Die machen es richtig. Die Mutter kocht derweil wahrscheinlich was Leckeres. Diesen Song hatten wir in den 60ern nicht im Programm, dabei ist er so schön, vor allem die zweistimmige Zeile: „You don't look different, but you have changed“ Das Singen muss er seinen Quarantine Kids noch beibringen:





Pretty Cool

11.11.21 – Boogie Pattaya von Michael Clever.





Draußen bleiben

9.11.21 – Das Buch (Welt in Angst) argumentiert, dass westliche Gesellschaften ihre Bevölkerung in dem Sinn kontrollieren, dass die Menschen permanent in Angst und Schrecken versetzt werden. Durch diese Machtstrukturen wird der Einzelne eingeschüchtert. Dann haben Politiker etwas zu tun, die Medien erzielen hohe Quoten, und Anwälte haben eine passende Gelegenheit, andere zu verklagen. (Michael Crichton 2004)

Wenn immer eine Regierung behauptet, dass es ihr um die Interessen der Bürger geht, müssen Sie genau nachdenken. In der gesamtem Geschichte der Menschheit hat es noch nie eine politische Elite gegeben, der es wirklich um das Wohlergehen der normalen Menschen ging. […] Wann immer eine politische Elite eine Agenda so hart durchsetzt und dabei zu Erpressung und Manipulation greift, um ihren Willen durchzusetzen, können Sie fast immer sicher sein, dass es dieser Elite definitiv nicht um Ihren Nutzen geht. […] Und ich werde mich ganz sicher nicht impfen lassen, weil meine Regierung es mir vorschreibt, und weil sie mir im Gegenzug verspricht, dass sie mir dann meine Freiheit zurückgibt. Denn eines ist klar: Niemand gewährt mir Freiheit. Denn ich bin ein freier Mensch. (Europaabgeordnete Christine Anderson)

Es gibt also noch ein paar vernünftige Leute, und ich bin nun der einzige, der bei dieser Kälte noch draußen sitzt am Bahnhofscafé.





Der Plan

2.11.21 – Ups, es ist ja Dienstag, warum sagt mir das keiner? Aber keine Angst, ich lebe noch, gehöre noch immer zum erlauchten Kreis der G4 = der Gesunden (trotz ungeimpft). Die beste Antwort auf die Frage, warum ungeimpft, lautet: Ich brauch den Scheiß nicht, ich hab ein Immunsystem.

Habe heute einen Reiseführer Namibia gekauft und beschlossen: Falls Thailand im Januar immer noch Einreisebeschränkungen hat, werde ich nach Namibia fliegen. Dann ist dort die Saison vorbei, und es sind hoffentlich nicht mehr viele Touris unterwegs. Vorläufiger Plan: Eine Woche in Windhuk nach einem Mädel suchen, das bereit ist, mich auf einer Rundreise zu begleiten. Ob das möglich ist, weiß ich nicht, steht natürlich auch nix drüber im Reiseführer. Ich lasse mich überraschen. Dann Auto mieten und mit ihr durchs Land fahren. Wichtigste Sehenswürdigkeit sind die Himbas an der Grenze zu Angola. Meine Reiseführerin soll fragen, ob ich mit einer Himba eine Nacht in ihrer Hütte verbringen darf. Vielleicht muss ich ihrer Familie dafür eine Kuh kaufen, ich lasse mich überraschen. Auch darüber steht nix im Reiseführer.

Falls das alles nicht klappt, naja, dann war ich eben mal in Namibia und muss nicht noch mal dahin. Guter Plan?





Finde ich gut

26.10.21 – Was mache ich so als Rentner den lieben langen Tag? Mülltonnen raus- und reinschieben zB. Gestern fehlte eine. Kann das sein, dass es Leute gibt, die Mülltonnen klauen? Was könnte man damit machen?

Aber jetzt bei der Kälte? Ansonsten gucke ich Youtube-Videos. Den hier zB höre ich mir an von Montag bis Freitag. Den finde ich gut:

Der ist auch gut, wau, könnte ich so schön Gitarre spielen. Er hat den Titel eingespielt zu Ehren von Eddie van Halen, weil der gestorben ist und einer seiner Helden war. War auch einer von meinen:

Und dann möchte ich euch noch diese Band ans Herz legen. Die Japaner müssen aber auch mit allem übertreiben, alles noch besser machen als nötig, zB schneller spielen als alle anderen zusammen. Und dann sind das auch noch so Mädels, wie ich sie sonst nur aus Pornos kenne. Super toll, diese Damen, vor allem die Schlagzeugerin:

Möchtet ihr, dass ich euch auch ein paar Pornovideos empfehle? Da wüsste ich einige. Aber nein, so was guckt ihr ja nicht, nö?





Es ist die Wüste

19.10.21 – Wie siehts aus in meinem geliebten Pattaya? Den Barbesitzern scheint es nicht gut zu gehen:

»Die Situation vieler Auswanderer, die ihr Einkommen aus einer Bar, einem Gasthaus, einem Massage-Wohnzimmer, einer Tauchschule, Motorradverleih zogen, ist dramatisch. Es ist die Wüste. Viele sind in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Andere leben, indem sie den Teufel durch den Schwanz ziehen.«

Den Teufel durch den Schwanz ziehen hört sich nicht gut an. Selbst dann nicht, wenn man über ein Massage-Wohnzimmer verfügt. Aber ab November soll sich was ändern:

»Pattaya, das bereits im kommenden Monat vollständig geimpfte Touristen aus dem Ausland aufnehmen wird, ohne ihnen eine Quarantäne zu verpflichten, wie Bangkok, Chiang Mai und zwölf weitere Ziele, wird aus seinem Torpedor herauskommen. Na ja, fast. Bars und andere ''Unterhaltungsbetriebe'' müssen bis zum 1 Dezember warten, um Alkohol zu servieren, ebenso Restaurants.«

Pattaya kommt also aus seinem Torpedorohr … Torpedor (was ist das?) heraus. Unterhaltungsbetriebe in Anführungsstrichen sind vermutlich Gogo-Bars. Darf ich das so verstehen, dass die geöffnet sind, nur kein Alkohol ausschenken? Das wäre okay für mich, trinke ich sowieso kaum. Außerdem hofft:

»Sonthaya Khunpleum, Bürgermeisterin der Stadt Pattaya, auf die Ankunft zahlreicher Ausländer in den nächsten zwei Monaten und lässt zu, dass das Festprogramm im Wesentlichen für Thailänder bestimmt ist. Die Regierung hat die Sperrstunde von 23 auf 03 gekürzt.«

Ja, Frau Khunpleum, ich komme gern wieder. Wusste ich gar nicht, dass die Bürgermeisterin Sonthaya Khunpleum heißt. Bestimmt nette Dame. Festprogramme überlasse ich gern den Thais, Hauptsache Sperrstunde ab 3 Uhr. Wenn Sie jetzt noch, bitteschön, auch Ungeimpfte einreisen ließen, Frau Khunpleum? Das wäre schön.





Freude machen

12.10.21 – Die sind super! Sag ich doch: ficken gehört zu den Sachen, die man MUSS. Ich wusste natürlich, dass es gute Bands geben muss, von denen ich nichts weiß, weil ich nicht Radio höre. Aber die sind wahrscheinlich keine Lieblinge der Radiosender, oder? Auch sehr schöner Titel: „Fick Dich Allee“. Und die Sängerin ist genau mein Typ, die würde ich sehr gerne mal ficken. Ob ich sie mal frage, ob ich darf? Was würde ich ihr schreiben?

Liebe Jennifer, Ich finde dich so toll. Mach einem alten, einsamen Mann eine Freude und komm zu mir und fick mit mir. Hm, ich glaube, das ist nicht sehr überzeugend. Muss ich noch dran arbeiten.

Pharrell Williams hat seinem Gastgeber Daniel Lanois eine Freude gemacht. Die beiden sprechen über Musik und Musikproduktion. So weit so üblich. Aber bei Minute 30:00 kommt die Überraschung: „You kidding?“, sagt Daniel, aber fragt dann doch, ob das Wassermädchen noch mal kommen und Whiskey bringen könnte. Sie kommt.





Medienverseucht

5.10.21 – „Thailändischer Fischer entdeckt am Strand 30 kg Walkotze und wird so zum Millionär.“ Könnte das bedeuten, es gibt einen Hoffnungsschimmer? Andere Nachrichten als Corona schaffen es nach vorn? Dauerbrennerthemen werden in den Medien nämlich nicht so beendet: „Somalia hat eine Regierung, Bürgerkrieg beendet.“ Nein, man berichtet einfach nicht mehr. Das erzeugt im Konsumenten den Eindruck, überall ist Krieg, weil keiner jemals für beendet erklärt worden ist.

Doc Uli sagt: Immer, wenn er am Wochenende Horrornachrichten zum Thema Corona mitkriegt, weiß er: am Montag ist seine Praxis voller Menschen mit einer neuartigen Krankheit, sie sind „medienverseucht“. Sie haben keine Symptome, sie trauen sich nur nicht, diese Nachrichten selbst zu beurteilen.

Ich möchte weg, aber wohin nur?





Die Weißen

28.9.21 – Ich finde, die Nichtwähler müssten in der Statistik berücksichtigt werden. 100% sollten nicht die sein, die gewählt haben, sondern die Gesamtheit der Wahlberechtigten. Nichtwähler geben nämlich sehr wohl eine Stimme ab. Sie sagen: „Nö, von den Pfeifen passt mir keine.“ Oder: „Mir doch egal, wer regiert, machen doch eh alle dasselbe.“

Dann würde sich das Ergebnis für jede Partei ändern. Die Nichtwähler würden mit 23,4% die größte Fraktion bilden, der höchste Balken, Farbe: Weiß. Die Linke bekäme nicht 4,9% sondern, äh … muss ich das jetzt ausrechnen? Also, ich kriege raus, die SPD läge bei 19,7% und die Linke bei 3,9 statt 4,9%. Wieso haben die überhaupt trotzdem Sitze bekommen? Ach, was weiß ich, mir doch egal. Die Partei, die ich gewählt habe, weil ich die gern an der Regierung sähe, hat 1,4% bekommen. Tja, was lerne ich daraus? Demnächst bin ich wieder bei den Weißen dabei.





Machen doch alle

21.9.21 – Ich werde selbstverständlich „die Basis“ wählen. Gäbe es die nicht, ich hätte gar nicht oder die AfD gewählt, weil alle anderen gleich sind. Sie sollten sich zusammenzuschließen zu einer Partei. Alle wollen dasselbe, alle wollen mich impfen und den Klimawandel stoppen. Idiotisch.

Einer hat vorgerechnet: 55% sind geimpft, 20% sind genesen, 15% sind Kinder unter 12. Macht zusammen 90%, also genug Immunität. Anfangs hieß es, 60-70% sei ausreichend für eine Herdenimmunität. Warum lassen sie uns nicht in Ruhe mit ihrer Impferei? Demnächst erscheinen sie mit ihren Spritzen noch in Bussen und Bahnen. Aber ich fahre ja Fahrrad.

Wir, die Standhaften, machen also nur 10% aus. Ich hatte anfangs geschätzt, 30% werden sich nicht impfen lassen. Ein Politiker soll gesagt haben, die Ungeimpften seien Terroristen. Und einer soll gegen den Klimawandel im Hungerstreik sein. Sind alle wahnsinnig geworden?

Sie lassen sich nicht etwa impfen, um sich vor der Krankheit zu schützen, sondern wegen Gruppenzwang. Weil alle es machen. Sie halten das nicht aus, der einzige Ungeimpfte zu sein. Ein Kumpel aus den 60ern sagte es unverblühmt, als ich ihn fragte, ob er geimpft ist: Machen doch alle.





Erinnerungen

14.9.21 – Kleine Kinder müssten sich eigentlich an frühere Leben erinnern. Das war ein Gedanke von mir, nirgendwo gelesen oder gehört. Dachte aber, man wird das nicht beweisen können, weil man sich an frühe, innere Zustände nicht erinnert, und weil Eltern ihren Kinder keine anderen Regungen als Hunger und müde zutrauen. Aber nun habe ich ein Video gesehen, in dem ein Amerikaner sagt, er habe 2500 Fälle von Kindern, die sich an frühere Leben erinnern, untersucht.

Wem das zu lang ist, kurze Zusammenfassung: Bei den 2500 Fällen konnte nachgewiesen werden, dass die Erinnerungen der Kinder stimmten. Man fand die Personen und Orte, an die sie sich erinnerten. Er glaubt heute, dass Bewusstsein kein Produkt neuronaler Netze ist, sondern unsere eigentliche Heimat.





Polizeiordnung

7.9.21 – Wenn ich einmal dement werde, möchte ich – ab und an – auf der Tanke dem Rauschen des Wassers lauschen.

In Wuppertal gibt es nicht nur Schwebebahn und Überschwemmung. Wir haben außerdem öffentliche Bücherschränke mit interessantem Angebot.

“Sich impfen zu lassen ist eine Frage der Selbstachtung, Achtsamkeit, Umsicht, Solidarität gegenübern den Nächsten, den Arbeitskollegen, den Mitfahrern in Bahnen und Bussen, auch den Verkäufern in den Geschäften. Die Ignoranten müssen gezwungen werden, ehe es mal wieder zu spät ist, Helmut Schmidt hätte längst eine Impfpflicht für jedermann angeordnet.“
Leserbrief von Otto Weise in WZ, 30.8.21

Herr Weise, ich schlage eine „Polizeiordnung über die Kennzeichnung der Ungeimpften“ vor, etwas Ähnliches hatten wir ja schon mal, vor ziemlich genau 80 Jahren, vielleicht erinnern Sie sich, damals betraf es die Juden.




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