Früh genug

27.10.22 – Café an der Beach, heißt „Pasha’s Place“, könnte Türkisch sein. Aber keine Hagia Sophia als Deko gesehen. Es läuft Hip Hop, ich saß da die ganze Zeit mit zuckenden Gliedern (heißt die Musik darum so, weil man nicht mehr ruhig sitzen kann?). Kaffee war auch gut, Aussicht gut, Kuchen wie üblich, Sessel weich genug. Sogar die Preise waren okay.

In der Gogo „Atlantis“ Musik gewünscht. Das ist die mit dem Norweger als Chef (22.9.) Ich ließ „Black or White“ von Michael Jackson laufen, und es hielt mich nicht auf der Bank, ich bin durch den Gang gehüpft. Habe dem erstaunten indischen Publikum was vorgetanzt. Schön war das. Den Ladys gefiel es auch, aber denen gefällt alles, solange man sie mit Drinks füttert. Komisch eigentlich, warum ist der Titel so gut tanzbar? 4/4 und übliches Tempo, aber es geht so gut ab …

Meine Lady hieß Puky, Nr. 223, 20 und super hübsch mit Zahnspange, krault dem Kunden auf Wunsch die Hosenbeule, sitzt breitbeinig auf seinem Schoß, lässt sich befummeln (aber immer bekleidet) und ist bereit, mit ihm einen Stock höher zu gehen. Ich konnts mir so gerade noch verkneifen, Geld hatte ich dabei … Wahrscheinlich gehe ich heute Nacht wieder dahin zum Tanzen. Warum spielen die Bands solche Musik nicht? Zu altmodisch kann nicht das Argument sein, habe gestern mal wieder „Another Brick in the Wall“ gehört, das ist von 1979.

Da man in Gogos wie dieser Atlantis nichts zu sehen und zu fühlen bekommt, wollte ich nur kurz in die „Kink“, aber nur mit einer Lady sitzen. Fünf stürzten sich auf mich, weil sie mich erkannten. Ich sagte, ich habe zu wenig Geld dabei, was alles nichts nutzte. Zum Schluss waren es 7 nackte Ladys, die um mich herum saßen. Immerhin schaffte ich es, nur 3 von ihnen Getränke bestellen zu müssen, weil ich die anderen nicht angefasst hatte. Eine lag die ganze Zeit mit weit gespreizten Beinen neben mir und spielte an sich herum. Ich wusste gar nicht genau, wie viel Geld ich dabei hatte, habe aber früh genug den Absprung geschafft. Auch früh genug für Ros, die wieder nach der Arbeit zu mir kam.





Ochsenschenkel mit Turnschuhen

26.10.22 – Vorgestern schöner Erzählabend mit 2 deutschen Geschäftsleuten im „Bazi“, einem deutschen Restaurant. Hätten meine Eltern mir gesagt, dass es solche Jobs gibt: in der Welt herumjetten, irgendwelche Firmen besuchen, und abends durch Bars und Nachtclubs ziehen, ich hätte mich vielleicht doch ein bisschen mehr angestrengt auf dem Gymnasium. Konnte den beiden stolz erklären, wie das geht, als Grundsicherungsempfänger zumindest die Nächte hier ähnlich wie sie zu verbringen.

Morgens saßen Ros und ich gemütlich über unser Frühstück gebeugt, als der Alte von nebenan anfing, seine Waren über diese Tröte anzupreisen. Er sprach nicht da rein, er ließ einen Tonträger laufen, klang schrecklich. Ich sagte Ros, geh hin, gib ihm 100 Bath, er soll das Ding ausmachen. Hat er dann auch brav gemacht.

Habe ihr neue Hose und neue Schuhe spendiert. Bunt sollte das sein, nicht schwarz, dann zahle ich, habe ich gesagt. War aber zu faul mitzugehen und auszusuchen. Heute kriegt sie eine neue Tasche, das beige Ding sieht aus, als wärs von ihrer Oma. Heute will sie bis 18 Uhr bei mir bleiben, Programm hat sie sich schon ausgedacht, irgendeine Freundin hat irgendwo ein Restaurant.

Das ist meine Lieblingsausstattung: Schlabberhose mit durch Materialermüdung entstandenen Löchern und kürzer gemachtes Hemd mit langen Ärmeln. Ich zeige keine nackten Beine und Oberarme, wie einige Farangs das hier machen, wobei diese Oberarme oft Ochsenschenkeln ähnlich sind. Dazu tragen sie klumpenförmige Turnschuhe. Ob die das schick finden?





Patriotisch

25.10.22 – Im Benihana auf der Second Road gewesen. Ist nett da, man hat einen schönen Blick auf den Strand und die Mädels gegenüber. Eine hübsche Kellnerin hatte mir vor paar Jahren die Geschichte dieses Restaurants erzählt. Nun kam ein Kellner, ich ließ mich von ihm beraten, ich hätte keine Ahnung von japanischen Speisen. Es gab nur ein vegetarisches Gericht für 950 Bath (25,70 €). Das sei bestimmt für 2 Personen, sagte ich. Nein, für eine. Er bemerkte wohl, dass mir Japan zu teuer war und riet zu einer Vorspeise.

Zusammen mit einem Ananassaft hat das 447 Bath gekostet (12 €). Davon wären woanders 2 Leute satt geworden. Warum sind Japaner so teuer? Importieren die die Zutaten? Bin danach ins vegetarische Restaurant gefahren, um mich satt zu essen.

Morgens wieder auf eine Strandliege gelegt, diesmal mit Ros. Sie hat Futter bestellt, Kau Pad für mich und scharfe Sachen für sie. Ich kann jetzt auf Thai sagen: Sang Läo Kau Pad Ton Hom. Soll heißen, ich bestelle Reis mit Gemüse und eine Stange Lauch dazu. Werde demnächst ausprobieren, ob das, was ich meine, dann auch kommt.

Wenn Ros bei mir schläft, schlafe ich so gut wie daheim. Das ist der Beweis: Es ist ein Geist, der meinen Schlaf gestört hat. Natürlich ein thailändischer, patriotischer. Mit ihr an meiner Seite lässt er mich in Ruhe. Ich hätte ihm auch einen kleinen Altar hinstellen können, mit Speisen und Trank drauf, wie die Thais das machen. Aber Ros ist besser,

Heute Morgen hält sie mir ihr Smartphone vor die Nase, steht zu lesen: „Wann kommt der Room Service?“ Damit habe ich gerechnet, die Putzfrau war lange nicht hier. Thais sind saubere Leute, sie produziert im Bad jedes mal eine Überschwemmung beim Duschen, und das mehrmals täglich.





Nee, was ging es mir gut

24.10.22 – Ich stelle mal wieder fest, die Bettler sind die best gekleideten Leute in Pattaya. Ich gebe immer was, allerdings muss er / sie dann Modell stehen, was sie auch alle brav machen.

Gestern Mittag wünschte mir Alai (18.10.) einen guten Morgen und fragte, was ich so vorhabe. Ich schrieb, ich wolle mit ihr ausgehen, ins Restaurant oder in eine Bar. Antwort: „Boom“. Sie möchte ficken, alles andere ist ihr wohl zu langweilig. Na gut, komm vorbei, schrieb ich, zusammen mit der Zimmernummer. Wann sie denn kommen wolle? Sie: „Soon“. Ich sollte also den ganzen Tag im Zimmer bleiben und auf sie warten. Ich schrieb: „5 pm“, und sie war einverstanden. Will ich überhaupt, fragte ich mich und fühlte an meinem Körper herunter. Eigentlich nicht, keine Lust, aber egal, mal schauen, was passiert, sie ist ja eine lustige Person, vielleicht hocken wir nur auf dem Balkon und albern rum, oder sie betäubt mich und nimmt meinen Safe mit. Dachte ich. Alles, was kommt, ist richtig.

Sie kam natürlich nicht 5 pm, immerhin kam bereits 17:56 die Nachricht: „I go now“. Sollte wohl heißen, sie machte sich auf den Weg zu mir. Wer weiß, von wo aus und wie lange das dauern würde. Alles, was kommt, ist richtig. Ich hätte sie gern bei Tageslicht auf meinem Balkon abgelichtet, das konnte ich schon mal vergessen. Wie man weiß, geht hier die Sonne immer 18 Uhr unter und morgens 6 Uhr auf, sommers wie winters. Ich könnte sogar erklären, warum das so ist, aber interessiert ja keinen. Alai hätte das auch nicht interessiert. Wann kam Alai? Weiß ich nicht mehr, war jedenfalls stockdunkel draußen. Sie machte mit Smartphone ein Video von der schönen Balkonaussicht und lud es auf Tik Tok hoch. Da könnt ihr euch das jetzt ansehen, unterlegt mit Thaimusik. Ich wäre da gern mit drauf gewesen, aber wollte sie nicht. Sie heißt gar nicht Alai, wie ich jetzt weiß, sondern Lala, und der Name passt perfekt zu ihr.

Nach dem Videomachen und noch vorm Duschen zog sie sich aus auf dem Balkon und saß Beine über die Sessellehnen gelegt neben mir, ließ sich befummeln und amüsierte sich. Ist wirklich super so ein großer Balkon, was man da alles drauf machen kann. War wieder lustig, haben viel rumgealbert, und sie hat meinen Safe nicht angerührt. Sie liebe mich und möchte mich wiedersehen, hat sie gesagt als sie ging. Ja, ich sie auch.

Ich staunte, es ging mir super gut, war richtig munter wie lange nicht mehr. In der Nacht durch dunkle Gassen geschlichen, kurz in eine Bar rein, weil draußen dran stand: „Cum inside“. Die Ladys meinten, ich solle bei ihnen bleiben, weils draußen angefangen hatte zu regnen. Hat mir aber nichts ausgemacht und bin auf Motorbiketaxi nach Hause. Hinter dem fetten Fahrer wurde ich nicht nass. Er sang was Thailändisches, und ich habe mitgesungen, keine Ahnung, was das war … Singing in the Rain hätte gepasst. Nee, was ging es mir gut. Ros schrieb, sie wolle nach Feierabend zu mir kommen. Ja, mach das, habe ich geantwortet.

Die Situation heute Morgen im Zurkenappartement. Ihre Schwester habe ihr geraten, ihre Schamhaare zu rasieren, dabei hatte ich ihr mehrmals gesagt, ich mag Pom Hoi, naja, egal. Hauptsache, es geht mir immer noch gut, und draußen ist phantastisches Wetter.





Ruh dich aus

23.10.22 – Ich schlafe nachts schlecht in meinem Zimmer, war hier immer so in den Hotels und Appartements. Abhilfe schafft eine Strandliege, da schlafe ich fast sofort ein. Ich hatte Ros geschrieben, sie soll zu mir kommen, es liege auf dem Weg zu ihrer Massagebude, sei ganz einfach zu finden und habs ihr beschrieben, genau gegenüber dem Haus, in dem ich wohne. Ist aber nicht gekommen, sie dachte, sie findet es nicht.

Es kommen ständig Händler, aber die wecken mich nicht. Eine verkauft billigen Schmuck und Armbänder, jeden Tag eins gekauft, so weiß ich, wie oft ich da lag, wenn das so weiter geht …

Da draußen liegen Boote, und sie fliegen an Schirmen übers Wasser. Äh, Menschen, nicht Boote. Auch zwei Katamarane sind dabei, und ich träume, ich fahre auf einem Katamaran um die Welt … Tut mir leid, gestern habe ich nichts gemacht. War abends auf dem Weg zur WS, aber sah dann auf dem Klo eines Restaurants im Spiegel einen dicken roten Fleck auf meinem Hosenlatz. Das war mir ein Zeichen: Zurken, geh ins Zimmer und ruh dich aus.





Gesund

22.10.22 – Endlich einen Laden entdeckt mit leckerem Frühstück, fast wie daheim, der O-Saft schmeckte gut, richtige Marmelade, 2 Beutel Tee, der Salat mit Majonäse bekleckert …

Gestern nach der Massage den Ladys Geschichten erzählt, und dann ging der große Regen los, und wir saßen fest in Naklua. Habe der ganzen Mannschaft Futter ausgegeben, aber der Regen hörte trotzdem nicht auf. Man beschloss, ich soll ein Taxi nehmen, Ros fährt auf Motorbike hinterher. Sie ist eine Thai, sie kann Regen vertragen, der Farang nicht. Es kam ein grauer japanischer Kleinwagen, junger Mann am Steuer, wollte nur 109 Bath haben (2,95 €) für eine Fahrt, die in D. das Zehnfache gekostet hätte. Selbst ein Motorbiketaxi wäre teurer gewesen. Wahrscheinlich war ich mit Uber oder Ähnlichem gefahren. Ich habe ihm 200 gegeben.

War sonst noch was? Außer viel faul im Bett herumgelegen, nö, war nix. Achja, Leibesübungen waren auch dabei, aber nur kurz. Den Massageladys habe ich erzählt, wir machen es nur 10 Minuten, länger sei zu anstrengend für mich. Ros versuchte, mir paar neue Wörter Thai beizubringen. Weiß ich noch was? Öhm … Habe ihr heute frei gegeben, das heißt, sie arbeitet in ihrer Massage, und ich guck ma, was ich so mache den lieben langen Tag. Bin jedenfalls fast wieder ganz gesund, so gesund es geht in meinem Alter. Beim Frühstück saß da wieder ein munterer Farang neben uns, mit dem ich kurz gequatscht habe. Wir waren uns herzlich einig über gewisse politische Themen. Wüsste gern, wie gesund andere sich in meinem Alter fühlen.





Wohlfühlen

21.10.22 – Wenn Thais zusammen essen, sieht es immer ein bisschen nach Fressgelage aus. Von der Katze sieht man leider nur die Spitze eines Ohres, sie hockt unter dem Tisch vor dem etwas übergewichtigen Herrn rechts. Was ihm aus dem Mund fällt, kriegt sie.

Nun auch Curry Wurst Pommes in Pattaya gegessen, war bisschen zu viel, aber schmeckte gut. Das war in dem deutschen Restaurant in Naklua neben der Massagebude von Ros Freundin.

Ros ist nämlich jetzt meine feste Freundin, nachdem ich gestern On in der Bodega Bar gesehen habe. Sie hat ihren deutschen Boyfriend mitgebracht, was sicher so nicht geplant war. Als er hörte, ihr Ex sei auch zufällig gerade in Pattaya, ist er wohl mitgekommen zum Aufpassen. Dabei wollte ich sie ihm doch gar nicht wegnehmen, nur ein bisschen quatschen und so … Während ich neben ihr an der Bar stand und mit ihr sprach, stand er die ganze Zeit mit säuerlichem Gesicht daneben und würdigte mich keines Blickes. Dabei hätten wir beiden Landsleute uns doch prima über unsere Lady unterhalten können. Humor hat der kein bisschen, schade für sie. Bist du mit ihm glücklich, habe ich sie gefragt. Ich glaube, sie sagte, sie hätten immerhin nicht jeden Tag Streit oder so …

Weil Ros ein Moped hat, und weil ich meinen Helm zuhause vergessen habe, einen neuen gekauft, kostete 250 Bath und steht mir gut, nö?

Ros erinnerte mich gleich beim ersten Mal an diese kleine alte Holzfigur, leider vergessen wie die heißt … Ihr Mann habe sie verlassen, weil sie ihm nicht mehr schön genug war. Mir ist sie schön genug, was ist schon Schönheit wert, ich habe nicht vor, mit meinen Ladys bei anderen Männern anzugeben, ich will mich wohlfühlen mit ihr, und das geht mit Ros perfekt.

On hatte mir gesagt, eine Ex-Kollegin arbeite jetzt in der Gogo „Kink“ in der LK-Metro, die solle ich besuchen, ich würde mich bestimmt an sie erinnern. So wars auch. Ich ging zufällig genau zum Zeitpunkt rein, als sie den Laden öffneten, ich war der erste Gast. Vor mir auf der Bühne hatten sich alle aufgestellt wie eine Armee. Meine Lady hatte mich erkannt und stürzte sich auf mich. Sie war zwar nicht die, an die ich gedacht hatte, aber ich erkannte sie. Sie führte mich in die erste Etage. Da standen die Girls nackig in einem Viereck, das von einer etwa 50 cm hohen Brüstung umgeben war. Da drauf konnten sie sich vor mich hinsetzen und mir ihre Mösen präsentieren, was sie auch genüsslich machten. Alle zum Anfassen. Dann kam etwas Neues. Der Boden dieses Vierecks senkte sich mitsamt den Girls wie ein Lift nach unten ins EG. Wir konnten uns über die Brüstung beugen und ihnen zuschauen, was sie da unten miteinander machten. Mehrere Gäste ließen 20 Bath-Scheine nach unten auf die Girls regnen. Die Mamasan hatte mir auch welche angeboten, aber die wären ja dann wahrscheinlich auf meinen Deckel gekommen. Habe meinen Girls lieber Tip Money gegeben. War nett, werde ich demnächst wieder hingehen.





Kretin

20.10.22 – Als ich gestern Morgen wach wurde, war ich in einem sehr seltsamen Zustand. Ich hatte schlecht geschlafen und wirres Zeug geträumt. Ich erkannte zwar mein Zimmer, aber ich war in einer anderen Welt, von allen guten Geistern verlassen. Mir war nach Ticket kaufen und zurück fliegen. Glücklicherweise geht das nicht so schnell, sonst säße ich jetzt im Flieger.

Es fühlte sich an, als könnte ich mich plötzlich in einen lallenden Kretin verwandeln. Ich wusste zwar, dass ich vor kurzem noch im „Mir-kann-nichts-passieren-Zustand“ herumlief, aber der schien mir nun eine Illusion zu sein, die wirkliche Welt war voller Bösartigkeit und Wahnsinn. Diejenigen, die glauben, alles sei in Ordnung, machen sich was vor, sie sehen nicht, was da alles im Hintergrund lauert. Möglich, dass dieser Eindruck richtig ist, aber dann möchte ich mir doch lieber was vormachen.

Um das nicht länger ertragen zu müssen, bin ich 7 Uhr mit dem Rad rausgefahren, zuerst im Benjamit Sandwich verspeist und dann in eine Arztpraxis rein, die zwischen 2 Nachtbars lag. Ich sah zum ersten Mal Bettelmönche in Pattaya, so früh war ich hier noch nie unterwegs. Die Ärztin sagte, wenn ich richtig verstanden habe, sie könne mir eine Infusion machen, aber wenn der Durchfall vorbei sei, könne ich auch einfach viel trinken.

Zurück im Zimmer sah ich, dass Ros schon auf FB aktiv war. Ich schrieb, ob sie Zeit habe und mich besuchen könne, ich fühle mich einsam. Und sie ist tatsächlich gekommen und ist bis abends bei mir geblieben, sie hat ihren Massagejob geschwänzt. Aber das geht leicht hier, sie musste dort nur 300 Bath abdrücken.

Alt, hässlich und übergewichtig. Links von mir ist Lady Ros.

So sieht das heutzutage aus, wenn man mit einer Lady im Restaurant sitzt.

Aber Ros hat ein Motorbike, und das finde ich immer ganz wunderbar, hinter einer Lady auf einem Motorbike durch die Stadt zu rauschen. Cheap Thrills. Wir sind nach Naklua gefahren, ziemlich weit in den Norden. Dann links in eine Seitenstraße rein, und neben einem deutschen Rentnerrestaurant hat eine Freundin von Ros eine kleine Massagebude mit nur einer Angestellten. Wir waren die ganze Zeit allein, es war herrlich ruhig, ich bin während der Massage mehrmals eingeschlafen. Aus der Musikanlage lief ein Geklimper aus 3 Akkorden in Endlosschleife. Aber war gut, schön beruhigend in meinem seltsamen Zustand. Ros hat um eine halbe Stunde verlängert, war mir auch recht. Zum Schluss habe ich mit meinen Thaikenntnissen geprahlt, die fast nur aus Wörtern wie Nom und Tschakwao bestehen. Die Freundin meinte, Ros könne ihre jai jai Nom nach hinten über die Schulter klappen. Ich sagte, Ros habe eine Pom Hoi, was mir gut gefiele, und mein Ham schaffe nur noch einen Job pro Tag, wenn überhaupt. So was kann ich hier Frauen erzählen, die ich gerade erst kennen gelernt habe. Alle giffeln und haben Spaß.

Abends habe ich mir hier eine gebackene Avocado machen lassen. Sie erwärmt die mit einem Handfeuerwerfer. Hätte ich besser nicht gegessen, heute habe ich Bauchweh.





Richtige Diagnose

19.10.22 – Das Mexikanische vom Vortag waren einfach nur Tortillas, so stehts in der Karte. Heute habe ich wieder der Chefin die Wahl meines Gerichts überlassen und gar nicht hingeguckt, was es war. Mache ich nicht noch einmal: Eine ganze Schüssel nur mit Tofu ist denn doch ein bisschen langweilig. Immerhin was Rotes drin, dachte ich, scharf kann es nicht sein, ich hatte ja ausdrücklich „not spicy“ bestellt. Also reingebissen und beinahe erstickt. Das sei die Dekoration, sagte die Chefin. Super. Hätte sie mal ein Schild dran machen sollen, woher soll ich das wissen. Immerhin spendierte sie mir zum Trost ein Eis danach.

Danach im Café wieder ein Opfer gefunden: Holländer, lebt hier seit 13 Jahren, 9 Jahre älter als ich, hat eigenes Motorbike, aber auf den eigenen Beinen nicht mehr flott unterwegs, und Bier trinkt er gar nicht mehr. Warum dann Reklame für Chang? hätte ich fragen können. Er hat einiges durchgemacht, Krebs-OP ohne Krankenversicherung. Er bezahlt lieber aus eigener Tasche. Wenn die hier hören, der Farang ist versichert, komme man aus dem Krankenhaus so schnell nicht wieder heraus. Sein Bruder habe ihn während der Corona Zeit besucht. In Quarantäne wurde er positiv getestet und musste ins Krankenhaus. Seine Versicherung habe ihn angerufen, er solle zurück fliegen, die Behandlung koste ein Vermögen. Dabei war er gar nicht krank. Für einen kurzen Moment stand mir der Schweiß auf der Stirn. Ich könnte in meinem Alter hier ja auch ernsthaft krank werden.

Dann fiel mir ein, warum mir so seltsam zumute war, das war kein Mitteilungsstau, ich war dehydriert. Kenne ich aus Tashkent 2003: Hitze, Schweiß + Durchfall=Dehydrierung. Fühlte sich scheußlich an, ich hatte Angstzustände, war im Krankenhaus und bekam Infusionen. Was jetzt machen? Arzt? Sabai anrufen? Habe diesen Satz von Google in Thai übersetzen lassen: „Ich bin ein bisschen dehydriert nach Durchfall“ und im Internet Café ausdrucken lassen, sah dann so aus:

Paar Meter weiter in eine Apotheke, Zettel gezeigt und Pulver bekommen. Keine Alai für 1000 Bath, nur ein Pulver für 15. Die richtige Diagnose ist schon wichtig. Jedenfalls hoffe ich, dass Google richtig übersetzt hat. So richtig besser gehts mir nicht. Und Alai hat mir auch gut getan.

Foto von íhrer FB-Seite.





Gerettet

18.10.22 – Er fährt auf einem Möbelhund, angetrieben von seinem linken Schuh. Zuhause hat er bestimmt einen Rollstuhl. Fürs Foto 20 Bath gegeben. Sein Bettelbecher von KFC sollte nicht mit aufs Bild.

Auf Empfehlung der Chefin vom vegetarischen Restaurant, soll Mexikanisch sein, Name vergessen.

Sabai hatte gestern wieder keine Zeit für mich, was war los? Und ich keine Lust mehr auf Mädels und Sex, dachte ich. Bekam dann aber doch ein seltsam wehmütiges Gefühl, kenne ich gar nicht von mir. Den ganzen Tag mit keinem geredet, keiner im Café, der sich anquatschen ließ. Hatte offenbar einen Mitteilungsstau. Ich fühlte mich einsam, und das in Pattaya, geht ja gar nicht. Warten, bis die Gogos aufmachen?

Es war 19 Uhr, es muss was passieren, sonst drehe ich durch, dachte ich. Also auf die Beach gegangen, um nach Säng zu schauen. Die stehen immer an derselben Stelle, damit die Kunden sie wieder finden. War natürlich nicht da. Andere wollte ich nicht. Aber dann war da eine in einer bunten Pluderhose und lächelte mich an. Kein Smartphone in der Hand, sondern ne Dose Bier. Richtig nett und jung, kein bisschen abgebrüht. Also eingehakt und mitgenommen. Ja, sie war lustig, fühlte mich sofort wohl mit ihr. Alai heißt sie, habe ich verstanden. Sonst lasse ich die Mädels ihren Namen aufschreiben und mache Fotos von ihnen. Diesmal alles vergessen.

Im Bett war ich hastig, als hätte ich jahrelang keinen Sex gehabt. „Langsam, langsam“, sagte sie. Das einzige deutsche Wort, das sie kannte. Als ich auf ihr hockte, sagte ich: Guck, ich habe mehr Nom als du. Sie knutschte und leckte mir die Eier, alles super. Sie hat mich gerettet – für 1000 Bath. Und wir sind ruckzuck Freunde auf FB geworden, möchte sie demnächst wieder sehen. „I love you“, habe ich gesagt, als sie im Treppenhaus verschwand, und sie lachte … Sie war wahrscheinlich keine ganze Stunde bei mir. Wie oft sie täglich BumBum habe? Zwei bis drei mal, sagte sie. Wenn sie das jeden Tag macht, hat sie einen Monatsverdienst von etwa 1600 € bei 60 Stunden Arbeit im Monat.





Alte Hirn

17.10.22 – Gestern hatte Sabai keine Zeit für mich, wollte Ros aus ihrer Massage holen und mit ihr ausgehen, hatte aber 2 Tage frei. Abends wollte ich auf die WS, aber zu müde, keine Lust auf Mädels. 23 Uhr im Bett, früher als in Wuppertal. Trotzdem heute Morgen immer noch müde und unausgeschlafen. Früh raus und mit Motorbiketaxi zur Immigration in Jomtien, Visum verlängern. Die Schlange der Wartenden reichte bis auf die Straße. Ich schätzte, ich muss 4 Stunden stehen. Unmöglich. Was mache ich jetzt? Motorbike zurück und nachgedacht. Sabai anrufen? Manager fragen? Das alte Hirn braucht immer länger für die einfachsten Ideen. In ein Reisebüro rein, kein Problem, die machen das, kostet ein bisschen Gebühr, aber alles easy. Hätte mir auch vorher einfallen können und hätte die Fahrt gespart.





Billiger Nervenkitzel

16.10.22 – Pui, die Muslima, wieder getroffen (8.10). Sie habe 2 Stunden auf der WS auf mich gewartet, die Polizei sei schon auf sie aufmerksam geworden. Kann das sein? Wir hätten uns sehen müssen. Egal. Habe ihr 100 Bath Schmerzensgeld gegeben. Heute Nacht möchte sie gleich rauf auf mein Zimmer kommen, ich gab ihr meine E-Mail und Zimmernummer. „Zurken, mach nicht so’n Scheiß“, hörte ich in mir. Ok, habe meinen himmlischen Freunden versprochen, nicht so viel Blödsinn zu machen und Pui gesagt, heute Nacht sei ich leider busy.

Mit Sabai in der Bar „Excit“ gewesen, kenne den Besitzer, Jochen aus Köln, der mir letztes Mal sein Fahrrad geliehen hat. Er saß an der Theke und ließ Musik von Youtube laufen. Sie hätten Corona überlebt, u.a. aufgrund seiner Geschäfte mit dem Bitcoin, sagte er. Einige Ladys sind nicht zu ihren Familien gefahren und schliefen auf der Straße. Für sie habe er eine Essensausgabe organisiert. Der belgische Ex-Radrennprofi, den ich gelegentlich im Benjamit Café antreffe, sagte, in der Bar arbeiten nur noch hässliche Ladys. Wie ich mir dachte, stimmte nicht. Die meisten hockten draußen vorm Eingang und alle jung und gut aussehend.

Wollte nur bisschen mit Jochen quatschen und dann gehen. Aber in solchen Bars … man weiß schon, eine Lady setzte sich zu mir an die Theke. Viel zu dünn für meinen Geschmack, vor allem um die Hüfte. Ich fragte, ob sie ein Ladyboy sei. Nooo, schrie sie, und führte meine Hand dorthin, wo sie es mir beweisen konnte. Für jeden Drink, den ich ihr ausgebe, wolle sie ein Stück ihrer Garderobe ablegen, sagte sie. Ich sah mir an, wie viel sie anhatte, zwei Drinks und sie säße unten ohne da. Ihr Oberteil konnte sie anlassen, da war eh nicht viel drunter. Hat sie gemacht, schön langsam ein Drink nach dem anderen. Als sie auf meinem Unterarm ritt, griff sie nach meiner Hand, die vorn hervorschaute und sagte: Hello, nice to meet you. Hätte ich Arme wie Jochen, hätte ich sie hoch heben können.

Ich lobte Jochen, weil er auf den Monitoren nicht Fußball sondern Musikvideos laufen ließ. Leider waren Freunde von ihm anwesend, die sich deutsche Schlager wünschten und dazu tanzten, Vanessa Mai zB. Ich durfte aber auch was wünschen und ließ Sia mit „Cheap Thrills“ auftreten.





Gutes Futter

15.10.22 – Sabai hat ein Problem. Bisher wusste ich, ihr Boyfriend ist Ken aus Irland, 79, Alkoholiker und verheiratet. Netter Typ, saß ein paarmal mit den beiden in einer Bar. Er möchte mit ihr zusammen leben, möchte aber seine Frau nicht allein lassen, die nichts weiß von Sabai. Nun höre ich, Sabai hat seit 10 Jahren einen zweiten Boyfriend: Klaus aus D., 65, schlank, sportlich, langes graues Haar (auf einem Foto mit blauer Sonnenbrille vor einem Elefanten zu sehen). Ich sagte, dann hast du ja drei: Ken, Klaus und mich. Nein, ich zähle nicht, ich bin ein Butterfly. Ahso, verstehe. Dieser Klaus möchte nun, dass Sabai zu ihm zieht, er lebt hier dauerhaft im eigenen Condo. Er will auch für ihre Familie sorgen, sie müsse nicht mehr arbeiten. Müsste sich aber von Ken trennen. Ken sagt dazu: „You brake my heart.“ Was soll sie machen? Ich sagte, stell ihn mir vor, dann sage ich dir, was du tun sollst. Will sie machen.

Das ist Mai, das süße Doorgirl, das ich am 8.10. hier schon mal erwähnt habe. War wieder mit ihr in ihrer Bar. Sie sagte, sie gehe demnächst nach Australien, um zu studieren

Sabai mag die Inder nicht, darum hat sie noch nie Indisch gegessen. Aber ihr Futter sei gut, sagte ich. Sie hat nicht auf mich gehört und ein Gericht bestellt, das man überall bekommt: Reis mit Gemüse. Ich habe sie von meinem Palak Paneer kosten lassen.





Langweilig

14.10.22 – Der erste Morgen mit blankgefegtem Himmel. Schön. Oben rechts hängt der noch ziemlich fette Mond, sieht man nicht auf dem Foto.

Mond gibts auch in Wuppertal, aber wenn man hier nur kurz rausgeht, kriegt man noch mehr Schönes zu sehen. Ist mir in Wuppertal noch nie begegnet.

Kein Telefon zu besitzen, ist ungefähr so abenteuerlich wie nicht krankenversichert zu sein. Man fühlt sich ein bisschen erhaben über den Rest der Menschheit, die allen Quatsch mitmacht. Wenn man sich nicht mit Talent unterscheiden kann, dann wenigstens damit. Während der Coronazeit musste ich eine Telefonnummer abgeben, um im Café sitzen zu dürfen. Ich hätte aber keins, sagte ich. Wurde nicht akzeptiert, das gab es vielleicht vor 60 Jahren, aber jetzt nicht mehr. Habe eine Phantasiehandynummer eingetragen, jeden Tag eine andere, und jedes mal eine Ziffer zu kurz. Dann war gut. Hier müsse ich eins haben, dachte ich, um mit den Ladys in Kontakt zu bleiben, aber geht auch ohne. So wie es vor 60 Jahren ohne ging.

Als ich mit Ros im Lift nach oben fuhr, fuhr ein Schwarzer mit, den ich aber nicht angeschaut hatte, ich war mit Ros beschäftigt. Als er ausstieg, sagte er grinsend: „Have fun!“ Und da dachte ich, den kennst du doch. Fiel mir aber erst am nächsten Tag ein, wem der ähnlich sah: Lewis Hamilton. Und wenn er es war? Hätte ihn gern einiges gefragt, ob er schwul ist zB. Nein, Quatsch, aber wo man seine Klamotten kaufen kann. Aber wohnt so einer in so einem Appartement Haus? Vielleicht wollte er einen Freund besuchen. Die waren doch kürzlich in Singapur, das ist nicht weit. Ich habe nachgesehen, Singapur war am 2.10. Am 8.10., als er mir im Lift begegnete, war Qualifying in Japan. Schade, kann er nicht gewesen sein.

Falang-Fashion, fast so schön wie Hamilton-Fashion. Ich weiß, das war jetzt ziemlich langweilig, tschuldigung. Ich verspreche Besserung, mein Körper auch. Es reicht jetzt mit Krankheit. Wäre ich, wie sonst üblich, einen Monat geblieben, müsste ich Montag abreisen und hätte die meiste Zeit krank im Zimmer gelegen, so stehen ja noch 4 Wochen bevor.

Die gute On ist übrigens einverstanden mit 2000 Baht täglich, da kann ich am letzten Tag noch was drauflegen, je nach dem, wie schön es war mit ihr. Habe bereits von ihr geträumt, da hatte sie dieselbe Nase wie der Gott Ganesha.





Up to you

13.10.22 – On damals und heute. Hat sie eine neue Nase? Jetzt wirds spannend, On will mich am 17. besuchen und eine Woche bleiben. Mit On war ich 1½ Jahre zusammen, sozusagen verlobt. Sie wollte mich heiraten, ich sie auch, aber bei meinem Einkommen … Jetzt lebt sie wieder in ihrer Heimat in Sisaket, hat einen eigenen Laden und einen deutschen Boyfriend, der sie offenbar gut versorgt. Darum hatte ich mit einer Absage gerechnet, als ich sie nach Pattaya einlud. Ist er nicht eifersüchtig? Ich werde sie fragen. Die Lohnfrage hatte ich nicht angesprochen. Ich dachte, das regeln wir unter alten Freunden, wenn sie hier ist. Heute schreibt sie: „How much do you can give me when I go to meet you?“

Sie kennt mich als armen Farang, von mir bekam sie 1500 täglich, und wenn sie mit ihren Freundinnen unterwegs war, bekam sie keinen Lohn. Von anderen Kunden bekam sie mehr. Was ist die richtige Antwort?: 2000 sind okay, wenns sein muss auch 3000, aber nur unter Schmerzen. Ich habe geschrieben: „Up to you“.

Ein Freund schreibt zu meinem Klotopfproblem, dieThais klappen die Brille hoch und höckeln sich auf den schmalen Rand. Sie fürchten, eine Schlange könnte aus dem Abfluss hochschnellen und sich in ihre Eier verbeißen. Soll passiert sein. Gruselige Vorstellung. Ich wüsste nicht, wie ich sie dazu bewegen könnte loszulassen. Aber warum sollte sich eine Schlange bis ins 22. OG bemühen, um ausgerechnet meine alten Klöten zu kosten? Diese Stellung ist mir zu gefährlich, außerdem könnte ich in der Haltung nicht kacken.

Wenn man es verbieten muss, scheint es ja tatsächlich hier üblich zu sein.





Billigproduktionen

12.10.22 – Wo ich auch sitze: Restaurant, Bar, Café, es laufen Coverversionen alter Hits. Billigproduktionen, spärlich am Computer instrumentiert. Wenn ich lange genug da sitze, kommt unweigerlich „Take me Home Countryroads“, Auch die Thaibands spielen das, ich kanns nicht mehr hören. Ich verstehe das, es geht nur darum, dass da etwas dudelt, hört eh niemand bewusst hin. Leider kann ich nicht anders als hinhören, wenn Musik läuft. Im Tuk’s dachte ich zuerst, dort sei es anders, weil Soul lief, aber das waren die gleichen Billigproduktionen, nur eben Soul. Inzwischen musste ich mir auch dort Countryroads anhören.

Obwohl mein Zimmer nicht zu den Billigproduktionen gehört, habe ich auch hier diesen beknackten Klotopf, der von einer Frau konstruiert sein muss. Wenn ich mich da zum Kacken drauf setze, muss ich meinen Schniedel in die Hand nehmen, weil er sonst auf der Innenfläche des Topfes zu liegen kommt. Wie machen die Thais das? Angeblich haben sie kleine Schwänze, aber im Ruhezustand sind die doch alle gleich lang, oder?

Um nicht den ganzen Tag im Zimmer zu verwesen, bin ich mit Sabai ins Tuk’s gefahren, und wir haben Tip und ihre Tante eingeladen. Tip kam aber alleine, die Tante sei irgendwohin gefahren. Dann hätte ich sie nicht eingeladen. Egal. Ich trage Maske, weil ich andere nicht anstecken möchte. Aber wahrscheinlich sind die Thais immun gegen die Erreger, die ich mir eingefangen habe. Ich bereue, dass ich mich nie mit Medizin beschäftigt habe, dafür hat man ja einen Arzt, dachte ich. Jetzt wüsste ich gern, was da in mir vorgeht. Ich saß dann nur da und konnte nichts reden, das Restaurant war voll, und die Farangs und die Musik waren laut. Wäre besser gewesen, im Zimmer zu verwesen.





Grinsen

11.10.22 – Wenns nicht aufhören will zu regnen, nehme ich Frühstück im EG in diesem Restaurant. Diesmal saß ich mit einem schrecklichen Ladyboy zusammen. Ob das richtig ist, dass ich allen meine Zimmernummer gebe, die danach fragen? Er oder sie arbeitet in der Massage und wollte gleich mit raufkommen. Nee, danke, von massierenden Ladyboys habe ich erst mal genug. Er zeigte mir Fotos aus der Zeit, als er jung und schön war. Ob er Nacktfotos auf dem Phone habe, fragte ich. Nein, das nicht. Wir haben eine Gemeinsamkeit: oben links keine Zähne mehr. Ich mag lieber Ladys, sagte ich, die auf dem Foto würde ich schon eher mitnehmen aufs Zimmer. Konnte ich behaupten, weil klar war, dass sie nicht mitgeht.

Ich quatsche wieder alle an. Gestern im Cafe saß einer mit Thaifreundin am Nebentisch, der nach Deutschland aussah, war aber Holländer. War 1989 zum ersten Mal in Thailand als Backpacker. Er machte die gleiche Erfahrung: Als er das zweite Mal in Bangkok landete, bemerkte er, dass er grinste. So geht mir das auch. Ich fragte ihn, ob damals irgendwas anders gewesen sei. Er sagte, die Girls seien heute immer noch freundlich, aber ihre Lebensweise sei noch wenig vom Tourismus beeinflusst gewesen. So eine Veränderung muss ja nicht schlecht sein. Unsere Lebensweise hat sich nach dem 2. WK auch verändert, und ich möchte die alte nicht zurück.

Im Moment grinse ich nicht, ich bin schon wieder krank. Dabei dachte ich, diesmal alles richtig zu machen. Ich habe ein Mundwasser dabei, mit dem ich den Rachen jeden 2. Tag ausspüle. Außerdem Vitaminpillen. Hilft alles nicht. Liegts an den Zungenküssen mit den Girls? Darauf zu verzichten, fiele mir schwer. Jedenfalls bin ich für ein paar Tage ausgeknipst und werde nicht rausgehen. Passt zum Wetter, seit gestern Dauerregen. Kleiner Vorteil: es ist kalt, ich sitze hier im Pullover.





Flucht

10.10.22 – Gestern Nachmittag war hier mal wieder Weltuntergang, blendend helle Blitze mit nachfolgendem Krachen, wie ich es noch nie gehört habe. Eine Wasserwand ging nieder, hinter der die Häuser nur noch schemenhaft zu sehen waren. Danach Überschwemmung, die Second Road hätte man schwimmend überqueren können. Die Beach Road war weniger betroffen, und ich konnte dort das Restaurant erreichen. Sabai hatte abgesagt, was machen bis zum Abend? Habe im EG eine Masseurin aufs Zimmer bestellt und keine ausgewählt. Es kam ein Ladyboy, und diesmal einer, wie ich sie kenne: Tuntig und hektisch. Massierte mal am Kopf und dann wieder die Beine. Als ich auf dem Rücken lag, fummelte er die meiste Zeit an meinem Schwanz herum, obwohl ich extra die Unterhose angelassen hatte. Holte ihn auch gelegentlich an die Luft und kraulte meine Eier. Nicht unangenehm, ich ließ ihn machen, aber weigerte mich, seine Silikonbrüste anzufassen, als er sie mir präsentierte. Sonst hätte ich wahrscheinlich was draufzahlen müssen. So blieb es bei 300 Bath. Nächste Mal werde ich vorher eine aussuchen.

War abends auf der WS, aber müde und lustlos, nichts Nettes passiert. In der Gogo „Moon“ gabs den häufig erlebten Reinfall: Wurde sofort von zwei gut verhüllten Ladys überfallen, die sehr schnell den ersten Drink runterkippten und den nächsten wollten. Man muss in solchen Bars höllisch aufpassen, nicht versehentlich mit dem Kopf zu nicken, sonst hat man auch der Kellnerin und der Mamasan Drinks bestellt. Da kann man nur die Flucht ergreifen.





Abnicken

9.10.22 – Ab jetzt gehe ich wieder unten ohne, Sabai meint, es sehe gut aus.

Diesmal hats geklappt, dachte ich, eine Zigarettenhändlerin zum Frühstück eingeladen. In dieser dicken Jacke und Handschuhen fährt sie in der thailändischen Hitze durch Pattaya. Ob ihr das nicht zu warm sei, könne sie ja ausziehen. Sie sprach kaum Englisch, aber Sabai war dabei. Ob das ein guter Job sei. Sie verdiene damit 800 Bath täglich. Erstaunlich. Sie gefiel mir, habe sie nach ihrem Geburtsdatum gefragt: 23.8.81, passt zu mir. Kommt sie zu mir heute Nacht? Ausgehen ja, aber nicht ins Zimmer, kein BumBum. Ich soll sie ausführen, alles bezahlen, und ihr noch 500 Bath Lohn geben. Das haben die beiden auf Thai ausgehandelt. Obendrein will sie ihre Freundin mitbringen, die natürlich auch Lohn haben will. Und was habe ich davon?

Schade, ich finde, wir passen gut zusammen. Ihr Vater ist 5 Jahre jünger als ich.

Abends nach der üblichen Massage sagte Sabai, ich soll ihr 1000 Bath geben. 2x Fußmassage macht 400 Bath, ich erwartete 600 zurück, sie gab mir 100. Sie habe mit Lady Ros alles geplant, 300 Bath Barfine für sie bezahlt plus 2x 100 Tip für die beiden Masseurinnen, macht 900. Ros wird mit uns auf die WS gehen und danach zu mir aufs Zimmer zum Vögeln. Prima, ich muss meinen Abend nicht mehr selbst planen, nur noch abnicken. Ging mit Sabai und Ros in die Windmill, und die beiden schauten zu, was ich mit den Tänzerinnen machte. Dann fuhr Sabai nach Hause, und Ros wollte ins Stone House, wo eine Thai-Band spielt. Da war ich vor Jahren mal drin, erinnerte mich sogar, wo das Männerklo ist. Man muss eine finstere Treppe hoch und über einen Laubengang gehen, wo immer ein paar Typen hocken und geheimnisvolle Sachen machen. Ohne Ros wäre ich da nicht rein, die Thai-Musik nervt, weil langweilig und viel zu laut. Habe mir vorher aus einem Papiertaschentuch 2 Ohrstöpsel gebastelt, was auch nicht viel hilft.

Ros hatte Spaß, sang die Songs mit und traf sogar die Tonhöhe, wenn ich richtig gehört habe. Und sie ließ sich die ganze Zeit befummeln, ich hatte den Eindruck, sie wollte sich am liebsten schon dort ausziehen. Sie trank Bier. Heute Morgen hatte sie Kopfschmerzen, 9 Flaschen seien es gewesen, sagte sie. Sie wollte nicht zur Arbeit, kein Wunder. Ich sollte noch mal 300 Barfine zahlen, und sie wolle den ganzen Tag bei mir bleiben. Das heißt, sie wollte ihren Kater ausschlafen und dafür Lohn kassieren. No, kommt nicht in Frage, wir hatten ja nun schon alles gemacht, was wir beide zusammen machen können. Ich habe sie zweimal gefickt, einmal in der Nacht, einmal heute Morgen (da hatte sie sogar einen Orgasmus, sie bekam Gänsehaut). Reden können wir nur über den Translater ihres Smartphones, und das nervt mich tierisch, weil ich die winzigen Tasten nicht treffe.

Ob ich ihr denn was zu essen kaufen könne? Klar, wollte sowieso zum Frühstück ins Restaurant gegenüber mit der schwangeren Kellnerin. Sie bestellte irgendwas zum Mitnehmen, nach der Menge zu urteilen war es Futter für eine ganze Familie. Sie schrieb in ihr Phone, ich solle warten, sie sei in 30 Minuten zurück. Was wird das wieder werden, dachte ich, geht sie nicht zur Arbeit? Hatte sie nicht mitgekriegt, dass ich allein sein wollte? Aber egal, der beste Umgang mit Thais ist, alles abzunicken. Sie kam tatsächlich nach 30 Minuten auf ihrem Motorbike angefahren, gab mir einen Abschiedskuss und weg war sie. Das fällt dann mal wieder unter die Rubrik „Geheimnisvolles Asien“.





You can leave your Scarf on

8.10.22 – Im Mathilda Restaurant wird man alle 5 Minuten von Händlern genervt, Zigaretten, Potenzmittel, Bilder, vor allem Uhren wollen sie verkaufen. Weibliche Händler lade ich zu einem Drink ein, aber machen sie nicht, sie müssen arbeiten. Bin auch nicht sicher, ob ich das ernsthaft will. Die auf dem Foto hat es gemacht, sich mit ihren Armbanduhren zu mir gesetzt und eine Cola bestellt, heißt Pui, eine Muslima! Die Kopfbedeckung ist ein Moped-Helm. Habe sie gefragt, ob sie schon mal eine Gogo-Bar besucht habe. Was erwartete ich von einer braven Muslima zu hören?: „In solche Lokale gehe ich nicht.“ Aber wir sind nicht unter Saudis, wir sind in Thailand. Sie sagte, sie wollte schon immer mal da rein, habe aber keinen Mann, der sie mitnimmt. Stimmt, Mädels alleine werden nicht eingelassen. Kein Problem, sagte ich, ich werde sie mitnehmen, und wir haben uns für 21 Uhr in der WS verabredet.

Vom Restaurant aus ist mein Appartementhaus zu sehen. Guck, da wohne ich, sagte ich, man habe einen schönen Blick über die Stadt. Ob ich ihr das zeigen könne? Na klar, mache ich. Yeah, ich werde mit einer Muslima ficken. Will ich das wirklich? Ich weiß nicht. Vielleicht muss ich vorher zum Islam übertreten oder mich beschneiden lassen. Werde ihr vorschlagen, das Kopftuch anzulassen: „You can leave your Scarf on“, werde ich sagen, in Anlehnung an den Cocker-Song.

Habe eine Viertelstunde am Treffpunkt gewartet, Pui kam nicht, war klar. Ich wieder allein über die WS gelaufen. Pleng stand draußen, aber drinnen war es mir zu voll und habe mich von einem anderen Doorgirl ins Glas House führen lassen. Hieß Mai, sah aus wie 15, war aber 22. Es sei ihr zweiter Arbeitstag, und ich durfte sie nicht befummeln. Sie gehe auch nicht mit ins Hotel, Mama und Papa wollen das nicht. Griff mir aber unaufgefordert zwischen die Beine und massierte meinen Schwanz. Jungfräulich war sie wohl nicht mehr. Damit ich auch was zu fummeln habe, ließ sie ihre Freundin zu uns kommen … War einigermaßen lustig. Und gegen Mitternacht habe ich Säng auf der Beach getroffen und mitgenommen. Sie sagte, die Polizei habe alle aufgesammelt, die auf der Beach auf Kunden warteten. Auf der Wache mussten sie 100 Bath abdrücken, bekamen eine Quittung, dann konnten sie zurück auf die Beach.





Fäulnis

7.10.22 – Sabai bei der Arbeit, sollte Verband wechseln, war aber mit Schere und Zange zugange. Was sie da mache, wollte ich wissen. Keine Antwort. Als sie fertig war, sagte sie, sie habe die Fäden gezogen. Das sollte doch die Ärztin machen. Hätte 700 Bath gekostet, sagte sie, das könne sie auch, und von ihr wars umsonst. Zusammen gerechnet habe ich mit ihr etwa 4500 Bath gespart. Dvon kann ich abends Pleng aus ihrer Gogo holen, dachte ich. Aber Pleng hatte angeblich einen freien Tag. Ich war zu spät, einer hat sie mir wohl weggeschnappt. Egal.

Bin in zwei anderen Gogos gewesen. War mal wieder typisch: In der ersten durfte ich nicht mal die von Textilien verhüllten Quarktaschen meiner Lady berühren, obwohl ein Getränk schon auf dem Tisch stand. In der zweiten hatte ich einen Finger in einer Mumu, bevor ich ein Getränk bestellen konnte. Kam aber nicht weit, ein OB verstopfte die Höhle. Neben mir saß ein Japaner, der als einziger eine Maske trug. Armer Japaner. Er schaute mir zu, wie ich mit meiner Lady knutschte, er ließ keine an sich ran, geht ja auch nicht mit Maske. Vielleicht dachte er, armer Farang, der wird nun sterben. Schön, dass die Ladys immer noch knutschen, hatte befürchtet, das sei nach Covid gestrichen. Meine schmeckte stark nach Alkohol, aber wer weiß, wonach alte Männer schmecken, vielleicht nach Fäulnis?

Der ganze Tag schmeckte irgendwie nach Fäulnis, sogar im Tuk’s saß keine von den Ladys bei uns, sondern die Köchin, und die war nicht sehr gesprächig. Bekam aber auch ein Getränk.

Heute Morgen beim Frühstück setzte sich eine junge koreanische Familie an den Nebentisch, alle drei sympathisch, hätte gern mit ihnen geplaudert. Der Mann wahrscheinlich auch, nickte mir zu, als sie kamen. Hatte den Eindruck einer Seelenverwandtschaft. Schön ist das, wenn es solche Leute sind, die mir ähnlich sind und nicht der typische Farang:





Würgegriff

6.10.22 – Die leere Second Road morgens 9 Uhr – mit dem Rad nach Naklua gefahren. Wollte im BonCafe frühstücken, war leider geschlossen.

Dann 200 € gewechselt und notiert, wie viel Bath ich habe: 8980. Damit müsste ich eigentlich 3 Tage auskommen, dachte ich. Als ich nachts 2:30 im Zimmer war, hatte ich nur noch 1660 Bath, 7320 an einem Tag ausgegeben, fast genau die 200, die ich gewechselt hatte. Dürfte Rekord gewesen sein. Auch im Altersunterschied neuen Rekord aufgestellt: 54 Jahre, Pleng, Nr. 641 aus der Gogo Pin-Up, am 17.10. wird sie 19. Sie ist ein Doorgirl. Weiß nicht, warum ich so gerne Doorgirls mit rein nehme, Doorgirl mitnehmen heißt, mehr Geld für weniger Spaß. Als wir auf der Bank saßen, habe ich sie richtig angeschaut und war von den Socken. Sie ist das hübscheste Girl, das ich je hatte. Die ist bestimmt zickig und lässt nichts mit sich machen, dachte ich. Pleng trank Whisky Cola, und je mehr sie sich davon reinschüttete, desto anschmiegsamer wurde sie und desto dicker wurde die Rechnung. Ich nahm mir vor, bei Erreichen des nächsten Tausenders zu zahlen und zu gehen, und immer wenn der erreicht war, dachte ich, scheiß drauf, hast ja genug dabei. Beim Knutschen legte ich meine Hand um ihren Hals, als wolle ich sie würgen, und sie schien das zu mögen, fasste nach der Hand und drückte fester zu. Auf dem Weg zum Klo musste ich an einem Security vorbei, der mich verschwörerisch angrinste und Daumen hoch machte. Er deutete an, er beobachtete uns und fand offenbar lustig, was ich mit Pleng anstellte – war es auch. Um Pleng in mein Zimmer zu entführen, hätte ich 1500 für die Bar und 4000 für Short Time zahlen müssen. Hätte ich machen sollen, wäre kaum mehr gewesen, als dann auf der Rechnung stand: 4500 plus 500 Tip Money. Habe ihr versprochen, sie heute Nacht mitzunehmen, werde ich wahrscheinlich sogar machen.

Vorher, noch bei Tageslicht, war Tip bei mir, die mit den schielenden Nippeln. Mit ihr ging wieder alles, auch Würgegriff, obwohl sie es bestimmt nicht mochte. Sie ist hübscher als ich sie in Erinnerung habe. Werde sie wiedersehen, sie habe immer Zeit für mich, sagte sie. Super.





Abgesagt

5.10.22 – Statt wie gestern versprochen die Kellnerin vom Tuk’s durchzuvögeln, habe ich den Duschkopf fallen lassen und abgebrochen. Wollte zum Manager und Handwerker kommen lassen. Sabai kenne einen, der das billig macht, sagte sie und führte mich in einen Baumarkt. Sie wollte das selber machen. Kommt nicht infrage, ich kenne das, erst passt das Teil nicht, dann tauschen sie nicht um, und am Ende hat man nur Arbeit und mehr gezahlt als für den Handwerker. Sie quengelte und quengelte, nix da, mache ich nich.

Kurz danach klopfts an meine Tür, Sabai kommt mit Ersatzteil und Werkzeug, von eigenem Geld gekauft, geht ins Bad, fummelt da rum, und es funktioniert, ich habe neuen Schlauch und neuen Duschkopf. Hat 300 Bath gekostet, Handwerker hätte 1000 genommen. Wohl dem, der eine Sabai hat. Wer sie heiratet, bekommt Handwerker, Krankenschwester, Köchin und Masseurin in einer Person. Sollte nach meinem Ableben etwas Geld da sein, soll sie es bekommen, und wenn es nur 500 € sind, für sie ist es viel, und sie wird sich freuen.

Mine war gestern 12 Uhr bei mir, zog sich zwar gleich aus, aber Nacktfotos gabs wieder nicht und rauchen, wie versprochen, wolle sie erst, wenn sie Lust dazu habe. Gestern hatte sie keine. Für was zahle ich Lohn? Um darauf zu warten, dass meine Angestellte Lust hat zu arbeiten? Habe ihr für heute abgesagt.

Abends auf der Beach zu einer Wahrsagerin gesetzt, sie freute sich, ich war ihr erster Farang-Kunde. Ich hatte weniger Grund zur Freude. Während manche echt gut waren, die mir in Pattaya geweissagt haben, konnte sie gar nichts. Hat mir nur etwas erzählt, das auf jeden anderen Farang auch gepasst hätte. Dafür war sie teurer, kostete bisher immer 100 Bath, sie nahm 300. Und eine halbe Stunde im Schneidersitz auf dem Boden sitzen, ist in meinem Alter auch kein Vergnügen. Sabai musste mir helfen hochzukommen. Hätte das Geld besser mit der Lady in weißen Shorts, die rechts über meinem Kopf schwebt, verjubelt. Naja, Schwamm drüber …





Anstrengen

4.10.22 – Habe geträumt, ich bringe meine Oma ins Altenheim auf die Pflegestation. Die Oma hatte die Gestalt einer mit Zuckerguss bedeckten Apfelschnitte angenommen. Ich sagte zu der Pflegerin, es könne passieren, dass ich sie versehentlich aufesse. So lustige Geschichten träume ich.

Es gibt doch noch ne Menge hübsche Ladys in Pattaya. Das ist Fuk, so hat sie’s mir aufgeschrieben, mit langem u gesprochen, nicht wie fuck. Sabai meinte, Fuk gehe nie mit Kunden ins Hotel, aber das hat sie früher schon mal über eine Kollegin gesagt, und die ist dann doch mitgekommen. Werde Fuk fragen, sobald ich allein bin mit ihr. Übrigens, man beachte meine starke Beinmuskulatur, kommt vom Radfahren.

Gestern Mittag sah der Himmel aus, als wolle er nie wieder aufhören, Wasser zu lassen, aber nach 2 Stunden wars vorbei, und wir konnten raus und sind ins Tuk’s gegangen. Der Laden heißt wirklich so.

Nach dem Essen habe ich mein Bein auf Sabais Schoß gelegt und eine Massage bekommen. Kann man so etwas in einem Restaurant in Wuppertal tun? Nein. Mag sein, dass das primitiv ist, was ich hier mache, aber ich mag das.

Der Kellnerin ein Getränk ausgeben, geht vielleicht auch in Wuppertal, aber hier setzte die sich dann zu uns an den Tisch und erklärte meiner Freundin lächelnd, wie viel das kostet, wenn wir sie mitnehmen und durchvögeln wollen. Das machen die in Wuppertal nie. Irgendwann werde ich dem Besitzer vom Tuk’s, sollte ich ihn mal erwischen, ein Lob für sein Restaurant aussprechen. Alles war wieder ganz nach meinem Geschmack, das Essen, die Kellnerin, die Musik, sogar der Kaffee war gut.

Waren dann in einer Arztpraxis, das war lustig. Leider vergessen, Foto zu machen. Die Praxis war kaum größer als eine Garage, besetzt nur von einer Kassiererin und der Ärztin. Der Behandlungsraum vielleicht 1 m breit. Ich saß auf der Liege an der Wand und mein Huf ruhte auf einem Grill. Der Behälter darunter, in dem bei einem Grill die Kohle glüht, diente als Abfalleimer. Die Ärztin brauchte die Tupfer nach Gebrauch nur fallen zu lassen. Sie hat sich meinen Zeh angeschaut und für gut befunden. In den letzten Tagen hatte Sabei den Verband gewechselt, weil die im Krankenhaus dafür 500 Bath kassieren. In 3 Tagen will die Ärztin die Fäden ziehen.

Mine hatte mich mittags sitzen lassen, aber per Mail entschuldigt, heute will sie 12 Uhr bei mir sein. Dachte daran, abends Dao zu mir zu bestellen, aber ich war 22 Uhr schon wieder müde. Ich solle mich mal ein bisschen anstrengen, schreibt ein Blogleser. Er meint wohl, mehr Sex und Fotos mit nackten Ladys. Ja, will ich machen, heute gehe ich wieder ins Tuk’s und vögel die Kellnerin durch. Öhm … vielleicht.

Immerhin hat sich abends der Himmel angestrengt, um sich von seiner schönen Seite zu zeigen.





Dschungel

3.10.22 – Zwei gute Nachrichten, erstens, ich habe mich geirrt, Mine macht doch Extras, gestern hat sie sich ausgezogen, und ich durfte sie streicheln. Sie ist 37 und super hübsch, lange nicht mehr so geil gewesen, der Herr Schwanz bequemte sich, sich in voller Größe aufzurichten, was er nur noch selten tut. Während sie weiter massierte, habe ich gewichst, und sie schaute mir lachend zu. Heute soll es mehr geben.

Zweitens, es gibt ein neues Restaurant, heißt „Tuk’s“ oder so ähnlich. Bequeme Sessel mit Polster, Essen schmeckt gut, und es läuft nicht „Hotel California“, sondern Soul.

Alle Kellnerinnen etwas älter und zu stark geschminkt und alle zum Mitnehmen. Wie ich mir dachte, kann der Besitzer kein Thai sein, er ist Engländer.

Unter meinem Balkon erstreckt sich ein Stück thailändischer Dschungel. Es wohnen zwar keine Elefanten und Affen da drin, aber wilde Hunde, beigefarbene Eichhörnchen, ein Vogel, dessen Schrei wie eine Türklingel klingt, vielleicht Schlangen. Der Dschungel wird wahrscheinlich irgendwem gehören, aber Menschen habe ich noch nicht gesehen. Auch keinen Zugang entdeckt. Ein Stück sich selbst überlassenes Brachland mitten in Pattaya. Vielleicht sollte ich mich vom Balkon aus abseilen, wie Rüdiger Nehberg, und mal eine Nacht da unten schlafen. Aber da müsste ich wohl vorher einen Survival-Kurs machen.

Sehr beliebt bei den Thais, heißt „Mokata“, ist ähnlich wie Fondue. Man muss sich die rohen Zutaten selbst holen an einem Buffet und selbst am Tisch zubereiten. Der Kellner bringt nur Getränke und die Rechnung. Während das brutzelt, wurde ich immer hungriger und verlor die Übersicht, wie viel ich schon gegessen hatte. Bei der Hitze hat man dann noch ein offenes Feuer auf dem Tisch. Besonders schlimm war die Musik, süße thailändische Popmusik, ein Song wie der andere und viel zu laut. Aber Sabai hats gefallen.





Auf Abruf

2.10.22 – Gestern zum ersten Mal seit meiner Ankunft eine hübsche Lady zur Massage gehabt, gibt also doch noch welche in Pattaya. Heißt „Mine“, was ein thailändischer Mädchenname sei, sagte sie. Macht keine Extras, sucht den richtigen zum Heiraten. Ich komme leider nicht infrage, werde sie heute wieder aus ihrer Massagebude holen.

Sonst nichts unternommen, weil mein Abenteuer vom Vortag so peinlich war. Sie spielte Billard, nicht besonders gut, aber gewann immer. Ihre Gegner waren alte, hässliche Farangs, die noch schlechter spielten als ich. Sie lächelte mich an. Es wirkte wie eine augenzwinkernde Komplizenschaft. Ich sagte, sie solle mal Pause machen und was trinken. Ich wollte nur bisschen flirten, aber sie drängte sofort darauf, ins Zimmer zu gehen. Ich solle ein Stück voran gehen, damit die Leute in der Bar nicht mitkriegen, dass sie mit mir weggeht. Eigentlich war jetzt klar, die ist neben der Spur, ich sollte flüchten. Sie hatte dieses typische Nuttengehabe drauf, was ich hasse. Aber manchmal sind die Durchgedrehten ja besonders lustig. Voraussetzung ist, ich muss immer das Gefühl haben, Herr der Lage zu sein. In ihrem Fall hatte ich es nicht, auf dem Weg ins Appartement bekam ich sogar Angst vor ihr. Wir landeten trotzdem im Bett, in der T-Stellung: Ich auf dem Rücken, sie rechts quer neben mir, mir zugewandt, ihr Kopf über meiner Mitte, und ihr linkes Bein zur Decke gestreckt. Ich dürfe in ihrem Mund kommen, sagte sie, und ich versuchte, geil zu werden, was nur gelang, wenn ich Kopfkino hinzu schaltete. Es ging nicht, ich gab ihr den von ihr gewünschten Lohn (viel zu viel), und sie verschwand. Alles gut gegangen. Uff.

Dann mit Sabei beim Italiener gegessen, sie trank zum ersten Mal Rotwein. War kein Sonderangebot, 1 Glas = 4,55 €. Und auf der Beach gemeinsam nach einer Lady Ausschau gehalten. Eine gefiel mir, heißt Dao, und die beiden haben alles ausgehandelt, ich musste keinen Ton sagen. Dao hat ein Foto meines Schlüsselanhängers mit der Zimmernummer gemacht. Sie steht jetzt auf Abruf bereit, Sabai muss ihr nur die Nachricht schicken, der Farang erwartet dich, dann kommt sie zu mir rauf. Praktisch.





Lohnt nicht

1.10.22 – Endlich habe ich begriffen, was hier anders ist als vor Corona. Beispiel: 2 Bars, die sich gegenüber liegen. Kilkenny und Billabong. Heißen immer noch so und sind geöffnet. In der Kilkenny gabs bequeme Barhocker, in denen man ein Nickerchen hätte machen können, und am Pooltisch spielten nur Leute, die so gut waren, dass ich nie mitgespielt habe. Jetzt kreuzbrechende Hocker, und es spielen nur so Pfeifen wie ich eine bin. In der Billabong spielte eine der besten Bands Pattayas. Jetzt spielt da die schlechteste Band. Das Mathilda war eins meiner Lieblingsrestaurants. Die Köchinnen wurden ausgewechselt, und jetzt gehe ich da nur noch rein, weil es so nahe an meinem Appartement liegt. In den Massagebuden sind alle wie gewohnt freundlich, und sie machen ihren Job so gut wie immer, aber ich sehe nur noch alte und / oder übergewichtige Ladys. Ähnlich sieht es in den Gogos und auf der Beach aus. Nur die Windmill scheint dieselbe geblieben zu sein. Es lohnt sich also nicht, irgendwo reinzugehen, alles ist von geringerer Qualität.

Thailändischer Popstar im TV.

Sie verkauft Nüsse und hat Geburtstag.

Thailändische Art, Job und Kind miteinander zu verbinden.





Wunderte mich

30.9.22 – On wollte gestern aus Sisaket losfahren nach Pattaya, um mich zu besuchen. Wurde wegen Überschwemmung verschoben. Scheint in mehreren Teilen Thailands derzeit so auszusehen. Hier ist es trocken und sonnig. Wie lange On bleiben wird, ob sie überhaupt bei mir wohnen will, weiß ich nicht. Ein Wunder, dass ihr Boyfriend sie ziehen lässt.

Gestern Nacht ein paar Gogos besucht, aber nichts Besonderes passiert. Die Ladys hatten Spaß, ließen sich befummeln und pissten ins Duschbecken. Ich hätte Bing wieder mitnehmen können, aber war zu müde. Auf der Straße erschien mal wieder eine so plötzlich wie ein Geist neben mir und wollte mit mir gehen. Warum passiert mir so was nie in Wuppertal? Weil ich da um 3 Uhr im Bett bin? Im Songthäo musste ich hinten auf dem Trittbett stehen, einer sprach mich an, aber ich habe nichts verstanden. Dann saß ich wieder auf meinem Balkon, Beine hochgelegt auf dem Tisch (wegen Thrombose), schaute auf die Stadt, das Meer, in den Himmel und wunderte mich. Über mich, das Leben, das Universum …

Meinem Zeh ghts langsam besser.





Immer glücklich

29.9.22 – Wollte zum Frühstück mal etwas, das dem ähnlich ist,was meine deutsche Freundin mir macht. Dafür die Second Road in Gegenrichtung geradelt und in den ersten Laden rein, der schon geöffnet war. Die Kellnerin muffelig mit schlecht begradigter Nase. Wahrscheinlich ein Frühwerk dieser Technik, sie schien mir im passenden Alter zu sein. Ich wählte das „American Breakfast“.

Über den Tisch bewegte sich eine Armee von Ameisen. Der Orangensaft schmeckte künstlich. Die beiden Zuckertüten zum Tee sahen aus, als stammten sie aus dem letzten Jahrhundert. Der Salzstreuer war von innen verklebt und verrostet, aus dem zweiten kam etwas schleimig Zähflüssiges, aber kein Salz. Die Toastscheiben schmeckten klebrig salzig, Würstchen und Speck habe ich nicht angerührt. Nur mit Eiern scheint man nichts falsch machen zu können, die waren okay. Es war nicht einmal billig: 160 Baht.

Und das ist der „hygienische“ Papier- und Zahnstocherspender. Im Zimmer hatte ich Besuch von diesem kleinen Kerl:

Wollte ihn fangen und nach draußen befördern. Ein Sturz vom 22 Stock hätte er doch überlebt, oder? Habe es so gemacht, wie ich es zuhause mit Spinnen mache, Glas drüber, unten zuhalten und dann raus. Spinnen halten still, der Gecko nicht, haute immer ab, sobald ich ihm nahe kam, bis ich ihn dabei versehentlich köpfte. Tut mir leid, wollte ich nicht.

Dachte mir schon, dass Sabei eine bringen wird, die ich auf der Beach nicht angesprochen hätte, so war das ja auch gedacht. Sie war selbst mir etwas zu moppelig, aber nett und süß und knapp 1,50 hoch. Sie hat einen seltsamen Oberkörper, die Brüste hängen nach innen herunter (die Nippel schielen) und setzen sich in zwei Speckhügeln nach oben fort bis unter die Arme. Habe ich noch nie gesehen. War also interessant. Mit Sex lief nicht viel, habe nicht mit ihr gevögelt. Aber bei denen von der Beach ist ziemlich sicher, dass sie so Sachen machen wie Arsch- und Sacklecken und Cum in Mouth. Dann bin ich immer glücklich.





Erste Staffel

28.9.22 – Dieses Fahrrad wäre gut für mich: Sozius für eine Lady, sympathische Tröte, Schutzbleche, Beleuchtung und Einkaufskorb. Aber Leihfahrräder muss man nehmen wie sie sind, meins hat nichts von alledem:

Es ging so schnell, dass ich nicht weiß, warum es passierte: Plötzlich saß ich mit dem Hintern auf der Beach, das Fahrrad neben mir. Man musste mir aufhelfen, nicht etwa, weil ich verletzt war, nein, ich war zu steif. Das Blut um den Zeh am linken Huf sah ich erst, als ich schon wieder im Sattel saß. Nicht so schlimm, dachte ich, mach ich ein Pflaster drauf. Aber das Pflaster wollte nicht richtig sitzen, also bin ich ins Hospital, die können das besser. Da musste ich erst mal einen Stapel Papierkram unterschreiben, und man machte ein Foto von mir – mit Maske auf. Begutachtung ergab dieselbe Diagnose: nicht so schlimm. Man ließ mich lange auf der Bahre rumliegen, und ich hatte Gelegenheit, die anderen Gäste zu betrachten, denen es allen deutlich schlechter ging als mir. Dann kam eine Dame mit einem Taschenrechner und schrieb 6500 auf das Display, so viel koste die Behandlung, sagte sie. No problem, sagte ich. Mir fiel ein, das sind ca. 180 €, ein ganzes Tagesbudget Pattaya für einen Verband um einen Zeh. Ich muss in irgendeiner VIP-Klinik gelandet sein, dachte ich. Dann kamen Doc und Helfer mit einer OP-Leuchte anmarschiert, wollten sie den Zeh amputieren? Nein, nähen. Außerdem sollte ich eine Tetanus-Spritze bekommen. Muss das sein? Sicher nicht. Egal. Als sie fertig waren, wurde ein Rollstuhl neben mein Bett geschoben. Für mich! Die Thais sind ein lustiges Völkchen, im Rollstuhl fahren wegen eines aufgekratzten Zehs. No no, thank you, I can walk. Wenn sie in einem Krankenhaus Medikamente verordnen, bekommt man kein Rezept, mit dem man selbst entscheiden kann, ob man das Zeug kauft oder nicht, sondern muss es auch dort kaufen. 5210 Bath sinds geworden, 144 €. Jetzt habe ich Antibiotika und Schmerzmittel. Ob es Leute gibt, die Schmerzmittel nehmen, ohne Schmerzen zu haben, nur, weil ein Doc es verordnet hat? Vermutlich ja, ich nicht.

Kaum sind die Fäden aus dem Rachen entfernt, schon habe ich sie am Zeh. Bin ich hier, um krank im Bett zu liegen und vom Fahrrad zu fallen? Dann musste ich mich auch noch um einen Platten am Fahrrad kümmern. Aber heute soll die erste Staffel zu „Pussy Delivery“ starten.





Maybe tomorrow

27.9.22 – Ich wollte wieder von Nung massiert werden, aber die hatte doch hellere Haut und nicht so große Möpse. Nachgefragt, nein, sie heißt Ros, gesprochen „Los“ mit langem o, 41, zwei Kinder. Ob sie die Schwester von Nung ist? Nein. Aber sind sich doch schon ähnlich, die beiden, oder? Ros arbeite erst 4 Monate in Pattaya, entsprechend wenig Englischkenntnisse waren vorhanden. Wir haben versucht, uns gegenseitig Wörter beizubringen, viel ist dabei nicht hängengeblieben. Ich habe behalten, groß heißt „jai jai“, also konnte ich sagen, sie habe „jai jai Nom“. Ob sie die mir vielleicht zeigen könnte, wenn sie mich auf dem Zimmer massiert? Ja, will sie machen. „Today?“ fragte sie. „No, but maybe tomorrow.“

Wartezimmer beim Zahnarzt, ein Thai, der Deutsch spricht. Ich musste lange warten, hatte daher Gelegenheit, mit einem deutschen Geschäftsmann zu plaudern. Er ist gleichaltrig, hat aber einiges durchgemacht, Prostata- und Darmkrebs, und einmal sei er nach einem medizinischen Eingriff nur knapp dem Tod entkommen. Und ich fühle mich schon bei einer Erkältung dem Tode nahe. Er kennt Thailand seit 40 Jahren. Er habe Touristen herumgeführt. Auch durch die Gogos, aber das werde einem ja schnell langweilig. Mir nicht, ich könne nicht genug davon kriegen. Habe ihn gefragt, ob es für mich möglich ist, in einem Tempel zu leben. Ja, woran ich glaube sei egal, ich müsse nur eine Spende geben, dann werde ich aufgenommen, müsse aber auch alles mitmachen, früh aufstehen und betteln, im Garten arbeiten und letzte Mahlzeit gibts 11 Uhr. Ich glaube, ich lass das lieber.

Er sagte, die Regenzeit habe gerade begonnen und ende ungefähr dann, wenn ich abreise. Prima. Tatsächlich übergibt sich der Himmel einmal pro Tag, dann bleibt der Rest des Tages trocken. Nachts hocke ich auf dem Balkon, die Beine hochgelegt auf dem Tisch, um der Thrombose vorzubeugen und schaue zu. Wetterleuchten am Horizont, blendende Blitze aus der Nähe und tiefes Grollen und Donnern. Schön ist das. Wenigstens da oben ist was los, bei mir eher wenig – maybe tomorrow. Fürs Fäden ziehen wollte der Zahnarzt kein Geld. Da war ich sprachlos, habe aber den Ladys etwas gespendet.

Hätte ich auch gemacht, hätte ich eine Bar eröffnet, hätte sie Corona-Bar genannt. Gibt es nichts Besseres, worüber ich mir Gedanken machen sollte? Vielleicht sollte ich erwachsen werden. Ach, ich glaube, das ist zu schwer für mich, sollen andere machen.





Schürzenbildung

26.9.22 – Da hinein habe ich meinen Müll geschmissen, leider zusammen mit dem Zimmerschlüssel. Ich sah ihm nach, wie er geschmeidig durch den Müll hinab bis auf den Tonnenboden glitt. Mein Arm war zu kurz. Ich musste kopfüber wie eine Ente, Schwänzchen in die Höh, durch den Mist hinabtauchen. Sah bestimmt lustig aus. Glücklicherweise kippte die Tonne nicht um, und der Deckel blieb offen.

Mir war nicht nach Weggehen, aber ewig im Bett herumliegen kann auch nicht richtig sein, also … :

Das ist Nung, 44, vier Kinder, Schlosserhände und süßes Lächeln. In diesem Laden war ich oft, und eine von den Masseurinnen erkannte mich und meinte, früher sei ich „handsome“ und „slim“ gewesen. Stimmt, mein Bauch neigt zur Schürzenbildung. Ich fragte nach einer Tasse Tee. Gibts nicht. Wie, gibts nicht? Eine soll raus, Tee besorgen, ich zahle. Lange ratlose Diskussion, so einen Wunsch hatte wohl noch keiner geäußert, aber klar, es ging, ich bekam meinen Tee.

Dann setzten sich drei junge Inder neben mich und öffneten Heineken Pullen. Ich machte mich bereit, sie anzufauchen, sollten sie laut werden. Aber es geschah ein Wunder, sie waren schweigsam. Schweigsame Inder sind eine positive Begleiterscheinung des Smartphones.

Dann nach Hause? Nein, in die Bodega Bar gesetzt, wo ich oft mit meiner geliebten On war. Habe Pfannkuchen mit Eis, Sahne, Honig, Banane und Kaffee bestellt. Ist das das richtige Futter bei Grippe? Wohl kaum. Wirkt auch der Schürzenbildung nicht entgegen. Meine Mutter hätte mir Zwieback und Haferschleim verordnet. Was sie wohl sagen würde zu meinen Aktivitäten hienieden, könnte sie mich jetzt von da oben aus sehen? Eine Freundin aus Wuppertal schreibt, das sei primitiv, was ich hier treibe.

Das mit dem Sterben scheint sich erledigt zu haben, jedenfalls vorläufig. Wenn ich in Mülltonnen tauchen und Eis essen kann, kann es so schlimm ja nicht sein. Ein Verwandter riet mir, es ruhiger angehen zu lassen. Ja, mache ich. 3 Tage war Ruhe, jetzt sollte ich so langsam wieder meiner irdischen Bestimmung folgen und primitive Sachen machen.

Hängt auf dem Klo von der Bodega Bar. Da bin ich ja froh, endlich weiß ich, wie man sich richtig die Hände wäscht.





Gute Idee

25.9.22 – Große Freude beiderseits: Sabai war bei mir, hatte sich gestern so angekündigt: „about see you tomorrow“. Keine Uhrzeit, nicht mal ob morgens, mittags oder abends. Aber ich hänge ja eh nur im Zimmer ab. Sabai hat die Coronazeit gut überstanden, der irische Boyfriend schickte Geld, und sie arbeitet nicht mehr im Massagesalon, sondern hat private Kunden, meist die Thai-Frauen von Farang-Männern. Pro Stunde bekommt sie 150 Bath, wenig zwar, aber sie habe jetzt mehr als früher. Konnte sich sogar ein Moped zusammen sparen.

Ich habe ihr einen Job vorgeschlagen. Sobald ich gesund bin, soll sie runter gehen zur Beach und mir eine Lady aussuchen. Sie als Thailänderin könne das besser als ich. Nein, wolle sie nicht, müsse ich selbst machen. Als sie hörte, sie kriegt 500 Bath dafür, war sie begeistert, das sei eine gute Idee. Die gute Idee habe ich aus einer Pornoserie, in der der Mann die Vermittlerin seine „Pussy delivery“ nennt.

Endlich gibt es Curry Wurst in Pattaya.





Im Zimmer

24.9.22 – Paar Tage vor dem Abflug hat mir mein Zahnarzt noch einen Zahn gezogen. Als ich ging, sagte er, ich solle Kompressionsstrümpfe tragen. Ich dachte, es ist ein Witz, so alt bin ich doch noch nicht. Aber er meinte, nur für den Flug, um einer Thrombose vorzubeugen. Dann hörte ich von einer Freundin, sie und ihr Mann hätten auf Flügen immer Stützstrümpfe getragen, auch als sie jünger waren. Also habe ich welche gekauft, 15 €, obs nützlich war?

Heute und in den nächsten Tagen gibt es nicht viel zu berichten, ich bleibe im Zimmer, meine übliche Pattaya-Grippe auskurieren. 3 Jahre nicht krank gewesen, 3 Tage Pattaya, und ich meine, ich müsse sterben. Geht aber schon etwas besser.





Familie

23.9.22 – Auf besonderen Wunsch aus der Heimat in „Barber B’s“ Salon Haare schneiden lassen. Hat ihr Kollege gemacht, und der fragte mich, ob ich viel Wasser trinke, er sehe das an meiner Haut. Wie geht das denn?

Und auf eigenen Wunsch in einer Massagebude Pedicure und Manicure machen lassen. Jetzt bin ich fertig ausgestattet und kann mich ins Vergnügen stürzen.

Das ist Säng (das Schlachtross, mit scharfem S und langem ä). Ihre 15-jährige Tochter ist die Folge eines geplatzten Kondoms beim Sex mit einem Farang. Sie weiß weder Namen noch aus welchem Land er war. Die Tochter wird in der Schule das „Farang-Mädchen“ genannt, dh alle sind neidisch auf sie, weil sie eine weiße Haut hat. Weiß sie, wie sie gezeugt wurde? Ja, aber Säng habe ihr gesagt, der Vater sei gestorben – stimmt ja auch irgendwie.

Auf Säng habe ich am ersten Tag einen derart guten Eindruck gemacht, dass sie zuhause unsere gemeinsame Zukunft geplant hat. Ich sei genau der Mann, nach dem sie seit 12 Jahren sucht. Nachdem ich ihr allerdings meine finanzielle Situation erklärt hatte, wars aus mit Zukunft. Wie ich es mir mit einer so geringen Rente leisten könne, nach Thailand zu fliegen. Das sei Lebenskunst, hätte ich gern gesagt, aber ich habs ihr erklärt.

Mit Säng gestern in der Windmill. Gefällt mir gut, wenn ich mit einer Freundin in so einer Bar sitze. Die Freundin fragt die Tänzerin aus, während ich sie in Ruhe untersuchen kann. Sie hieß Bing, 20 Jahre alt und hatte eine Zahnspange. Es sei ihr erster Arbeitstag, übersetzte Säng. Zur Feier des Tages solle ich sie auslösen und mitnehmen. Mache ich sonst nicht in den Gogos, ist viel zu teuer. Zur späten Stunde immerhin nur 800 Baht für die Bar, und für Bing 2000 Short-Time-Lohn abgedrückt. (Säng wollte für die gleiche Dienstleistung 700 haben.)

Unterwegs zum Appartement erzählte Bing, wie sie an den Job kam. Sie hatte auf eine Anzeige auf Facebook reagiert und als Kellnerin in der Windmill angefangen. Dann habe der Boss, ein Engländer, gesagt, sie sei doch hübsch und habe eine große Oberweite (stimmt), da könne sie doch auch tanzen. Musste sie dem Boss die Oberweite vorführen? Nein, habe er auch so sehen können. (Wie ich mir dachte, ist das, was in den „Gogo-Bar-Ausditions“ Videos abgeht, gestellt.) Sie bekommt 15.000 Festlohn, hinzu kommen Trinkgeld und Anteil an Getränken und Barfine. Mit uns hatte sie sogar direkt am ersten Tag einen Kunden für BumBum. Daraus wurde aber nichts. Die beiden haben sich zwar gemeinsam rührend um mein Zipfelchen gekümmert, aber es hatte seine Tagesleistung ja vorher schon mit Säng absolviert.

Daher hat Säng sie weiter ausgefragt. (Ich saß dabei auf der Bettkante, vor mir stand Bing, antwortete auf Fragen, und ich fummelte an ihr herum). Bing arbeitet in der Windmill, um ihr Studium zu finanzieren. Das heißt, von uns aus fuhr sie gegen 5 Uhr nach Hause und machte sich fertig für die Uni. 17 Uhr sei da Schluss, dann 4 Stunden Schlaf und wieder 7 Stunden Arbeit in der Windmill. So ein Leben hätte ich selbst mit 20 keine 2 Tage durchgehalten. Habe sie gefragt, ob sie nachher ihren Kommilitoninnen erzählt, sie habe gerade den Schwanz eines 73-jährigen Farangs geraucht. Übrigens ist Bing mein neuer Rekord im Altersunterschied: 53 Jahre. Säng sagte, wir drei könnten eine Familie sein: Vater, Tochter und Enkelin.

Leute, die Pattaya nicht kennen, denken, ich fahre hier nur hin wegen Sex, stimmt aber nicht. Wann konnte ich in Wuppertal zuletzt nachts 3 Uhr in die Stadt fahren, auf der Straße Suppe essen und dabei mit so lustigen Schwulen quatschen? Noch nie.





War Horse

22.9.22 – Natürlich meine drei Lieblingsspeisen genossen, oben Jam Khai Dao, unten vegetarisches Curry mit schwarzem Reis, drittens Makkaroni ohne Foto, weil nicht in gewohnter Qualität diesmal.

Was ist anders als vor Corona? Es ist ein bisschen ruhiger, geordneter, sauberer geworden. Ich sehe nur noch Inder, liegt vielleicht daran, dass von den anderen weniger da sind. Chinesen scheinen Hausarrest zu haben. Die Restaurants und Bars, die hauptsächlich von Farangs besucht werden, sind fast leer. Gefällt mir das? In einigen Fällen ja, in anderen nicht. Die einzige Lady, die ich aus der Belegschaft der „Babydolls“ wiedergesehen habe, ist ausgerechnet die, die ich am wenigsten mag. Arbeitet jetzt gegenüber im „Dollhouse“.

Auf dem Hinflug paar nette Gespräche gehabt. In der Schlange vor dem Checkin hinter mir ein sympathisches junges Paar, er Journalist. Sie wollten weiter nach Bali, hatten von Pattaya wohl gehört, wussten aber nicht, was da los ist. Da konnte ich aushelfen, und sie mussten einen Vortrag über Sextourismus über sich ergehen lassen. Die Schlange war lang, und zu diesem Thema fällt mir eine Menge ein. Ich sah sie später noch paar mal, zB am Kofferband, aber so richtig neugierig auf weitere Geschichten waren sie wohl nicht. :)

Neben mir im Flieger saß ein in Deutschland lebender Russe, der eine Woche Phuket gebucht hatte, sich dort mit Girls vergnügen wollte, aber kein Wort Englisch sprach. Das sei schwierig, sagte ich. Er schien nichts über die Gepflogenheiten zu wissen, ging also an die Sache ran wie ich vor 10 Jahren. Konnte ihm immerhin ein paar wertvolle Tipps geben.

Vorgestern Sääng von der Beach zu mir geholt. Sie stand dort mit einer Kollegin, als ich vorbei ging. 100 Meter weiter hörte ich meine himmlischen Freunde sagen: Nimm sie, die ist gut für dich. Wohl dem, der himmlische Freunde hat. Ich ging zurück, und wir gingen wie ein Liebespaar Hand in Hand auf mein Zimmer. Auf meinem Balkon (war schon dunkel) saßen wir nackt in der X-Stellung zusammen: Beide Stühle längsseits angedockt in entgegengesetzter Richtung. So sitzt man zwar nicht aufeinander (was mir in ihrem Fall auch zu schwer gewesen wäre), ist sich aber trotzdem nahe. Man kann sich begucken, befummeln, schmusen und ablecken. Sie dabei mit beiden Beinen über den Stuhllehnen. Sie war mal wieder, wie bei mir ja üblich, keine Schönheit, über 40 und übergewichtig. In einem Pornovideo würde man sie ein „War Horse“ nennen. Aber mit solchen Ladys ist es viel besser als mit den Jungen und Schönen.

Die Gogo, die sich vordem „Sweathearts“ nannte, heißt jetzt, äh … Name vergessen. Gehört nun einem fetten, bärtigen Norweger, der mit seinen schrankgroßen, auch bärtigen Kumpels mir gegenüber saß. Alle schwer betrunken. Er sei Fan von Rammstein, lallte er, ich auch, sagte ich (für diesen Abend), und er orderte „Du hast mich“ über sein Smartphone auf die Musikanlage. Irgendwie erinnerten sie mich an die Normannen aus Asterix. Eine von seinen Angestellten erzählte mir – bzw. die andere, die links von mir saß, übersetzte, was sie sagte –, sie sei Jungfrau und lesbisch. Sie habe zwar einige Pussys geleckt, aber noch nie Sex mit einem Mann gehabt. Okay, sagte ich, sie leckt die Übersetzerin, und ich gucke zu. Nein, wollten sie nicht, dachte ich mir, war auch nur ein Scherz. Ob denn der Norweger von Gegenüber wisse, dass sie nicht mit Männern geht. Nein, der habe nicht danach gefragt. Komisch. Wäre ich Chef so einer Bar, hätte ich sie zwar auch eingestellt, aber beim Einstellungsgespräch doch so einiges gefragt. Vielleicht nicht so eindringlich wie in der Pornoserie „Gogo-Bar-Auditions“, aber so was …

Gestern wieder keine ausgesucht für die Massage im Zimmer, und es kam derselbe Ladyboy, der mich vor paar Jahren schon mal durchgeknetet hat. Er erinnerte sich an mich. Habe ihm von meinem Besuch in der „Kathoeys are Us“ erzählt, weil ich dachte, dann macht er mir vielleicht Angebote. Er kannte die Bar gar nicht und scheint ein ganz solider Mensch zu sein. Durfte zum Schluss, ohne Aufpreis, seine von Silikon vergrößerten Brüste begutachten, die mal richtig echt aussahen.

Gerade aufgewacht, heute gibts zum Frühstück wieder Jam Khai Dao. Danach werde ich mich von letzter Nacht erholen, war ein bisschen viel für mein Alter, berichte morgen …





Keilerei

21.9.22 – Zimmeraussicht, 22. OG im VT6.

Im Flugzeug keine Arrival Card ausfüllen müssen. An der Passkontrolle in 5 Minuten abgefertigt, weil ich am Schalter für Thais durchgehen durfte. Keine Kontrolle des Coronatests. Dann einen Bus gebucht, der einen für 300 Bath direkt vor die Tür des Hotels fährt. Allerdings nicht der große Bus, wie ich dachte, man muss in Pattaya umsteigen. In dem kleinen war ich der letzte, der abgesetzt wurde. Das heißt, ich kam in den Genuss einer unfreiwilligen Stadtrundfahrt mit diversen Staus. Die Fahrt dauerte fast so lang wie die von Bangkok nach Pattaya. Habe dem armen, gestressten Fahrer 100 Bath Tipp gegeben, und er hat sich gefreut. Aber demnächst nehme ich von der Bushalte bis zum Appartement wieder ein Motorbike.

Auf der WS zum ersten Mal zu den Ladys aus Afrika gesetzt. Hatte ja mal dran gedacht, nach Namibia oder Tansania zu fliegen. Die junge Dame auf dem Foto ist aus Uganda und recht lustig – anfangs. Brachte mir ein paar Wörter in Ugandisch bei: baking=ficken, Emana=Möse usw. Als ich gehen wollte, wurde sie ungemütlich. Sie meinte, ich hätte ihr versprochen, sie mitzunehmen und zerrte wild an meinen Hemdsärmeln. So was würde eine Thai nie machen. Damit ist klar, ich werde nicht nach Afrika fliegen.

Auch neu: Bin in der „Kathoeys are Us“ Gogo gewesen. War genau wie in den anderen, nur dass aus dem Slip meiner Nachbarin was anderes herauskam. Die Windmill liegt schräg gegenüber, und da drin folgte ich einer munteren Lady zur Dusche. Sie hatte offenbar zu viel getrunken und musste dringend Pippi, was sie, wie dort üblich, gleich an Ort und Stelle erledigte, die Beine gespreizt bis zum Gehtnichtmehr. Wir Farangs freuten uns über den schönen Anblick, und ich schob ihr dabei einen Finger rein. Dann begann sie, sich mit einer anderen nackten Lady zu streiten. Mamasan und Farangs mischten sich ein (ich nicht), und schließlich stürzte sich meine Lady kreischend, Gläser und Flaschen mit sich reißend, auf die andere, um sie zu verprügeln. Hätte der Security sie nicht weggetragen, wir hätten eine schöne Keilerei zu sehen bekommen.





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20.9.22 – Erst mal nur 2 Fotos, muss mich noch sortieren hier. Nein, nein, sie hat ihn nicht abgeschnitten, der Schniedel ist noch dran, auch nicht beschnitten, nur die Sackhaare abrasiert. Erfreulicherweise nirgendwo Maskenpflicht, nicht im Flughafen, nicht im Flieger, nicht in den Bars.




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